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Neu-Ulm: Erstes Kurzfilmfestival in Neu-Ulm: Geburtstagsgrüße von der Leinwand

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Erstes Kurzfilmfestival in Neu-Ulm: Geburtstagsgrüße von der Leinwand

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    Für volle Reihen unter freiem Himmel sorgte das erste Kurzfilmfestival im Glacispark. Insgesamt 18 Beiträge bekamen die rund 1000 Zuschauer präsentiert.
    Für volle Reihen unter freiem Himmel sorgte das erste Kurzfilmfestival im Glacispark. Insgesamt 18 Beiträge bekamen die rund 1000 Zuschauer präsentiert. Foto: Andreas Brücken

    Das Konzept klingt so einfach wie überzeugend: „150 Jahre in 150 Sekunden“. Unter diesem Motto haben sich Hobbyfilmer und auch Profis zum Neu-Ulmer Stadtjubiläum mächtig ins Zeug gehängt, um ihrer Stadt jeweils in einem Kurzfilm ein Denkmal zu setzen. Insgesamt 26 Streifen wurden zum ersten Kurzfilmfestival eingereicht. Was herauskommt, wenn Neu-Ulmer für Neu-Ulmer über Neu-Ulm zur Kamera greifen, verfolgten rund 1000 Besucher auf der großen Veranstaltungsbühne im Glacis-Park.

    Gesucht wurden Filme, die sich mit der Stadt, ihren Bürgern, dem Stadtjubiläum oder dem Jubiläumsmotto „Wir leben neu!“ beschäftigen. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung waren vom Rücklauf und der Teilnahme begeistert, wie Organisatorin Mareike Kuch sagte. Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg, der die Besucher im „grünen Wohnzimmer der Stadt“ begrüßte, sagte, dass die Anzahl der eingereichten Beiträge beeindruckend sei, gemessen an der Tatsache, dass dieses Festival eine Premiere ist.

    Jurymitglied Eva Reuter (Regio TV) war ganz besonders von den Ergebnissen der jüngsten Filmemacher angetan, wie sie sagte: „Kinder setzen ihre Ideen freier und mutiger um, als es die Erwachsenen tun.“ So sei die Entscheidung unter den drei nominierten Filmen denkbar knapp ausgefallen. Letztlich entschied sich die Jury für Jalil El Asris Trickfilm „Klein zu groß“. Er hätte es geschafft, mit Knetmasse als „Darsteller“ und seiner selbst gemachten Filmmusik die Emotionen zu transportieren, erklärte Jurorin Kathi Wolf (bekannt aus dem Heimatfilm „Landrauschen“) zur Begründung.

    Neben Reuter und Wolf übernahmen auch der Betriebsleiter des Neu-Ulmer Dietrich-Theaters, Sebastian Schmid, Paolo Percoco von Donau 3 FM und – als Vorsitzende die Filmemacherin Anna Mönnich – in der Jury Verantwortung. 16 Filme schafften es ins Finale.

    So erlebten die Zuschauer in einem Beitrag des Sportvereins FKV eine rasante Fahrt durch die Straßen, Parks und über die Plätze von Neu-Ulm. Dafür sind die Macher mit der Kamera auf das Fahrrad gestiegen und haben die Tour an einem Stück im Zeitraffer gedreht: „Man muss früh aufstehen, wenn noch wenige Menschen unterwegs sind“, verriet Verena-Rosa Kraus über den Dreh. Einfach, aber charmant und originell stellte sich der Beitrag von Werner, Sabine und Julian Spieß dar. 150 verschiedene Bilder von Hausnummern und anderen Zahlen am Straßenrand haben die Filmemacher in Reihe gesetzt - von eins bis 150..

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    Unfreiwillig komisch waren dagegen die Antworten, die Monré Koze auf den Straßen der Jubiläumsstadt einfing: „Toll, dass man hier so gut parken kann und eine gute Aussicht hat“, lobte ein Spaziergänger Neu-Ulm. Ein Tourist aus New York erklärte, dass die Donaustadt im Vergleich zu seiner Heimat sehr friedlich sei.

    Tief in die technische Trickkiste griff Werner Spieß für sein Werk mit dem Namen „Neu-Ulm revisited“ und inszenierte die Renftle-Ruine als eine griechische Tragödie oder überzog die Augsburger Straße mit einem riesigen Zebrastreifen - über den dann die Silhouetten der vier Beatles laufen. Die Abbey Road lässt grüßen. Spieß erhielt dafür den dritten Preis. Auf dem zweiten Platz wählte die Jury den Film des „Backstage Comedy Club“. Die Truppe machte sich mit Wortwitz und historischen Klamauk über den Namen der Stadt einen Spaß. Zu sehen sind die Filme übrigens mittlerweile auf verschiedenen Kanälen im Internet, etwa auf YouTube.

    Das "Bruderduell" mit Ulm endet mit einem Bruderkuss - und Platz eins

    Den ersten Platz der Jurywertung machte das „Studio Sechzehn“ mit seinem Beitrag „Bruderduell“. Inszeniert als erbitterten Schaukampf im Armdrücken, nehmen die Macher die ewige Rivalität der beiden Städte Ulm und Neu-Ulm aufs Korn. Doch endet das Duell glücklicherweise mit einem Happy End in Form eines Bruderkusses. „Die überraschende Wendung im Kampf der beiden Städte ist eine wunderbare Botschaft, wie das Konkurrenzdenken in einer liebevollen Geste aufgelöst werden kann“, lautete die Begründung der Jury.

    Bleibt die Hoffnung, dass die Macher nach der erfolgreichen und unterhaltsamen Premiere eine Fortsetzung folgen lassen.

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