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Neu-Ulm: Duschverbot: Schon wieder Legionellen im Donau-Center Neu-Ulm

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Duschverbot: Schon wieder Legionellen im Donau-Center Neu-Ulm

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    Das Donau-Center in Neu-Ulm hat ein Legionellenproblem.
    Das Donau-Center in Neu-Ulm hat ein Legionellenproblem. Foto: Alexander Kaya

    Für die rund 500 Bewohner im Neu-Ulmer Donaucenter ist es wie ein Déjà-vu: Schon wieder kursieren Legionellen im 1975 fertiggestellten Hochhaus. Das hat Konsequenzen.

    Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt das Landratsamt Neu-Ulm, dass Legionellen festgestellt worden und ein Duschverbot verhängt worden sei. Die Bewohner wurden schriftlich von der Hausverwaltung über "extrem hohe Legionellenwerte" an einzelnen Entnahmestellen des Trinkwassernetzes informiert. Die Rede ist von mehr als 10.000 sogenannten kolonienbildenden Einheiten (KBE). Als unbedenklich gelten Werte bis zu 100 KBE.

    Landratsamt Neu-Ulm erlässt Duschverbot

    Das Gesundheitsamt Neu-Ulm habe daher ein "Duschverbot" erlassen. Festgestellt wurde die Verkeimung nach Informationen von Bewohnern bereits am 22. Juni, die Bewohner wurden nach Medienberichten aber erst am 6. Juli benachrichtigt. Details zum zeitlichen Verlauf waren am Freitag vom Landratsamt nicht zu erfahren.

    Duschverbot kennen viele Bewohner aus leidvoller Erfahrung: Nach sieben Monaten wurde das Duschverbot im Donaucenter Ende 2014 wieder aufgehoben. Wie den Bewohnern des Neu-Ulmer Hochhauses damals auf einer Eigentümerversammlung mitgeteilt wurde, hatten sich die Legionellenwerte in dem in die Jahre gekommenen Leitungssystem deutlich verringert. Eine Membranfiltrationsanlage wurde Ende September 2014 leingebaut.

    Legionellen sind ein alter Bekannter für das Donaucenter

    Über 13 Monate vergingen von November 2012 bis Januar 2014, ehe erste Sanierungsmaßnahmen vorübergehend eine Verbesserung brachten. Allerdings nur bis zum Mai 2014, als erneut zu hohe Legionellenkonzentrationen gemessen wurde. Wieder sprach das Gesundheitsamt ein Duschverbot aus, und weitere Sanierungsmaßnahmen wurden ergriffen. Das schien sich für ein paar Jahre auszuzahlen. Nun sind die Bakterien zurück. Und Diskussionen über den Gesamtzustandes des fast 50 Jahre alten Betonklotzes dürften wieder aufkeimen.

    Im Leitungswasser vorhandene Legionellen führen laut Informationen des Bundesgesundheitsamtes nicht direkt zu einer Gesundheitsgefährdung, erst die Aufnahme von Erregern in den menschlichen Organismus durch das Einatmen bakterienhaltigen Wassers als Aerosol kann zu einer Infektion führen. Dies kann auch über Duschen erfolgen. Vor allem ältere Menschen, Raucher sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronisch Kranke gelten als gefährdet.

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