Der Lebensmittel-Discounter Norma hat eine Filiale in Pfuhl, würde aber auch gerne im Stadtgebiet Neu-Ulm seine Waren verkaufen. Das Unternehmen wollte sich im Gewerbegebiet im Starkfeld ansiedeln. Doch daraus wird nichts, weil dies nicht in die Pläne der Stadt Neu-Ulm passt.
Die Stadt hat vor sechs Jahren das Einzelhandelskonzept 2025 beschlossen
Hintergrund ist das Einzelhandelskonzept 2025, dessen Leitlinien der Neu-Ulmer Stadtrat bereits vor sechs Jahren beschlossen hat. Demnach sollen großflächige Einzelhandelsvorhaben mit bestimmten Sortimenten nur noch in der Innenstadt angesiedelt werden, um die dortigen Geschäfte zu schützen. „Wir möchten, dass die Innenstadt nicht ausblutet“, erläuterte Stadtbaudirektor Markus Krämer im Planungs- und Umweltausschuss.
Der Discounter Norma wollte im Starkfeld eine Filiale eröffnen
Im Gewerbegebiet sollen keine weiteren Discounter oder Supermärkte mehr eröffnen. Nun gab es aber eine konkrete Anfrage. „Es gibt Bestrebungen, im Starkfeld einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln“, so Krämer. Die Eigentümerin des bestehenden Fachmarktzentrums, eine mittelständische Immobilienholding, wollte ein freies Grundstück bebauen, damit Norma dort eine Filiale eröffnen kann. Um diesem Vorhaben einen Riegel vorzuschieben, musste die Stadt Neu-Ulm aktiv werden und hat den Bebauungsplan für das Areal zwischen Reuttier Straße und Borsigstraße geändert. Der Planungs- und Umweltausschuss hat einen entsprechenden Empfehlungsbeschluss gefasst. Das letzte Wort hat der Stadtentwicklungsverband Ulm/Neu-Ulm (SUN), der am 23. Juli in Ulm zum letzten Mal vor der Sommerpause tagt.
Welche Sortimente dürfen verkauft werden und welche nicht?
Der Bebauungsplan legt fest, dass im Starkfeld nur noch Einzelhandelsbetriebe zulässig sind, die „nicht zentrenrelevante Sortimente“ verkaufen. Dazu gehören laut der Liste beispielsweise Autozubehör, Baustoffe, Campingartikel, Eisenwaren, Küchen, Rasenmäher, Hundefutter und Türen. „Zentrenrelevant“ sind dagegen unter anderen Bastelartikel, Bücher, Drogeriewaren, Kosmetika, Lebensmittel, Schreibwaren, Spielsachen, Unterhaltungselektronik und Putzmittel. Solche Sortimente sollen nur noch in der City angeboten werden. Bestehende Betriebe – im Starkfeld gibt es beispielsweise Filialen von Lidl und Dm – haben allerdings Bestandsschutz. „Es geht nicht darum, jemanden zu verdrängen, sondern es so zu steuern, wie wir das haben wollen“, sagte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU). Ziel sei der „Schutz unseres innerstädtischen Handellebens“.
Norma hat weiterhin Interesse an Neu-Ulm
Unabhängig von diesem Beschluss strebt Norma weiterhin in die Große Kreisstadt, wie die zuständige Expansionsabteilung unserer Redaktion mitteilte. „Wir haben grundsätzlich Interesse, eine Filiale im Kernstadtbereich von Neu-Ulm zu eröffnen.“
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