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Neu-Ulm: Das Fazit eines Realschulleiters: Der Digital-Unterricht hat eine Grenze

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Das Fazit eines Realschulleiters: Der Digital-Unterricht hat eine Grenze

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    Die Turnhalle der Christoph-Probst-Realschule sollte eigentlich als Prüfungssaal dienen - doch das ging wegen des Hallenbodens nicht.
    Die Turnhalle der Christoph-Probst-Realschule sollte eigentlich als Prüfungssaal dienen - doch das ging wegen des Hallenbodens nicht. Foto: Alexander Kaya

    Es habe ein Umdenken stattgefunden. Das berichtet Dieter Lüke, Rektor der Christoph-Probst-Realschule Neu-Ulm, im Kreisausschuss für Bildung, Kultur und Sport jüngst im Landratsamt. Stellvertretend für viele Schulleiter erzählt er von den Herausforderungen der Schulen in der vergangenen Zeit, den Beobachtungen aber auch den positiven Erfahrungen, die er mit Schülern, Lehrern und auch Eltern gemacht hat.

    Nicht jeder Schüler hatte die gleichen Voraussetzungen

    Die Corona-Krise kam unangekündigt – und nicht in jeder Schule waren sofort die Voraussetzungen für Online-Unterricht oder Videokonferenzen gegeben. „Wir mussten erst einmal unsere Kommunikationsplattform erweitern“, sagt Lüke. Zwei Module sind entstanden: eines, um Arbeitsmaterial hochzuladen und ein anderes, um mit Schülern und Eltern zu kommunizieren. Die Voraussetzungen bei den Schülern zu Hause waren und sind überall unterschiedlich, sagt der Rektor. „Manche haben kein WLAN und auch nicht jeder Haushalt hat einen Drucker“, nennt Lüke nur ein paar wenige Beispiele, die in Einzelfällen sehr herausfordernd waren. Oder auch die Datenmengen an Lehrmaterial, die hochgeladen wurden und für manche Speicher einfach zu groß waren. Dinge eben, die keiner vorher so richtig auf dem Schirm hatte.

    Dieter Lüke, Rektor der Realschule in Pfuhl
    Dieter Lüke, Rektor der Realschule in Pfuhl

    So mussten individuelle Vereinbarungen getroffen werden: „Das ging sogar so weit, dass Materialien vom Lehrer zur Schule gebracht wurden und der Schüler sie dann am Eingangsbereich abholen konnte“, so der Schulleiter. Aber nicht nur bei Schülern und Eltern musste ein Umdenken und eine gewisse Flexibilität stattfinden, auch das Lehrerkollegium habe große digitale Fortschritte gemacht. „Für unsere Dienstbesprechungen haben wir Microsoft Teams genutzt, darüber wurde auch teilweise Unterricht gehalten“, sagt Lüke. Einige Lehrkräfte und Schulpersonal arbeiten auch jetzt noch von zu Hause, berichtet Lüke. Sechs schwangere Kolleginnen beispielsweise, die wegen der Corona-Infektionsgefahr nicht in die Schule dürfen.

    Abschlussfahrt und Feier mussten ausfallen

    Für die Zehntklässler sei die Abschlussprüfungszeit besonders hart gewesen. Zum einen konnten nicht alle gemeinsam unterrichtet werden und zum anderen müssen sowohl Abschlussfeier als auch Abschlussfahrt ersatzlos ausfallen. Die Prüfungen sollten zuerst in der benachbarten Turnhalle geschrieben werden, erzählt Lüke. Doch der Hallenboden konnte nicht bestuhlt werden – und so schrieben die Zehntklässler ihre Prüfungen eben in den Hörsälen der Hochschule Neu-Ulm.

    Lükes Fazit zum Unterricht in der Corona-Krise: „Die Schüler schätzen den Präsenzunterricht sehr. Aus Sicht der Lehrkräfte sind wir vor allem im Digitalen viel weiter gekommen, als ohne Corona-Krise. Aber es gibt eine Grenze: Der persönliche Kontakt lässt sich einfach nicht ersetzen.“

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