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Neu-Ulm: Corona und Gastronomie: Wie Wirte in Neu-Ulm über den Winter kommen sollen

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Corona und Gastronomie: Wie Wirte in Neu-Ulm über den Winter kommen sollen

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    Die Stadt Neu-Ulm will Außenbewirtschaftung wie hier in der Marienstraße auch in den Wintermonaten ermöglichen.
    Die Stadt Neu-Ulm will Außenbewirtschaftung wie hier in der Marienstraße auch in den Wintermonaten ermöglichen. Foto: Andreas Brücken

    Die spätsommerlichen Temperaturen machen’s möglich: Die Tische vor vielen Restaurants in Neu-Ulm sind derzeit mittags und auch abends voll. Die Menschen haben offenbar Nachholbedarf und genießen es, draußen in der Sonne zu sitzen und dabei zu essen und zu trinken. Doch was wird, wenn das Wetter kalt und schmuddlig wird? Die Stadt Neu-Ulm hat sich darüber Gedanken gemacht und will die Gastronomen und Kunden nicht im Regen stehen lassen.

    Im Bauausschuss des Neu-Ulmer Stadtrats informierte die Verwaltung über das Thema Gastronomie im Außenbereich. Anlass war ein Antrag der FDP-Fraktion. Durch den Lockdown im Frühjahr hatten viele Gastronomen enorme wirtschaftliche Einbußen erlitten. Um sie zu unterstützen, hatte die Stadt ihnen eine Erweiterung der Außenbewirtschaftung erlaubt, sobald Restaurants wieder aufmachen durften. Außerdem verzichtete sie auf Gebühren für das Aufstellen von Tischen und Stühlen im Außenbereich. Dies gilt zunächst befristet bis Ende des Jahres.

    Darf die Außenbestuhlung in Neu-Ulm länger bleiben?

    Die Erweiterung der Außengastronomie sei von den Gastronomen als enorme wirtschaftliche Hilfe angesehen und äußerst positiv aufgenommen worden, berichtete die Stadtverwaltung. Durch die Unterstützung hätten Betriebsschließungen abgewendet werden können. Die vorgegebenen Abstandsgebote seien eingehalten worden, die Zahl der Sitzplätze habe erhalten oder erweitert werden können. Zwei Gaststätten erhielten keine Genehmigung, weil nicht genug Platz war.

    „Die Stadtverwaltung begrüßt eine weitere Unterstützung der Gastronomen mit einer Verlängerung der Außenbestuhlung bis ins Jahr 2021 und gegebenenfalls darüber hinaus“, erfuhren die Stadträte in der Sitzung. „Ob eine Nutzung der Parkflächen im Winter seitens der Gastronomen gewünscht ist, muss abgewartet werden. Sollte Bedarf bestehen, sehen wir die Voraussetzungen hierfür als gegeben.“ Für die erweiterte Außenbestuhlung waren unter anderem fünf öffentliche Parkplätze genutzt worden. Die Stadt erlitt dadurch Einbußen in Höhe von 2.455 Euro. Die Verwaltung wies außerdem darauf hin, dass für die Außenbestuhlung normalerweise im Laufe eines Jahres Sondernutzungsgebühren in Höhe von 18.800 Euro eingenommen werden. Sollten die Gastronomen auch 2021 davon befreit sein, fehlen diese Einnahmen.

    Hilfe für die Gastronomie: Was ist mit Heizpilzen in Neu-Ulm?

    Die Abteilung Stadtplanung soll nun für die Wintermonate ein Konzept zur Außenraumbewirtschaftung erstellen. Das hat der Bauausschuss einstimmig beschlossen. Dabei sollen auch Gestaltungsrichtlinien der Straßenmöblierung erarbeitet werden. Die Verwaltung wird außerdem prüfen, ob weiterhin auf die Sondernutzungsgebühr verzichtet werden soll. Für Außenbestuhlung beläuft sich diese derzeit auf monatlich 2,63 Euro pro Quadratmeter. Doch wie soll sichergestellt werden, dass die Leute im Winter draußen nicht frieren? Soll das Aufstellen von Heizpilzen erlaubt werden? Auf Nachfrage von Alfred Schömig (FDP) antwortete Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) ausweichend: „Wir beschäftigen uns mit dem Thema“, sagte sie. Sie habe sich jedoch noch keine abschließende Meinung dazu gebildet. Die Grünen schon: Ute Seibt sagte, ihre Fraktion würde es begrüßen, wenn die Außenbestuhlung verlängert werde, Heizpilze aber nicht genehmigt würden. Stattdessen sollten Möglichkeiten wie Überdachungen in Betracht gezogen werden.

    Die Diskussion über Heizpilze wird derzeit in vielen Städten geführt – weil die ungeliebten Strahler einerseits als klimaschädliche Energiefresser gelten, andererseits in Corona-Zeiten den Wirten helfen könnten. Die Stadt Regensburg möchte beispielsweise das Aufstellen von Heizpilzen erlauben, auch Augsburg und Ingolstadt denken darüber nach.

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