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Neu-Ulm: Corona: Zwei Tote in Neu-Ulmer Seniorenheim

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Corona: Zwei Tote in Neu-Ulmer Seniorenheim

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    In einem Seniorenheim im Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld sind zwei Bewohner am Coronavirus gestorben. Die Einrichtung wurde am Mittwoch umgehend unter Quarantäne gestellt.
    In einem Seniorenheim im Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld sind zwei Bewohner am Coronavirus gestorben. Die Einrichtung wurde am Mittwoch umgehend unter Quarantäne gestellt. Foto: Thomas Heckmann

    In einem Seniorenheim in Ludwigsfeld sind zwei Bewohner gestorben, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Das teilte das Landratsamt Neu-Ulm am Mittwoch mit. Eine über 80-jährige Person sei bereits am Montag verstorben. Am Mittwoch starb eine 69-jährige Person mit vielen Vorerkrankungen. Nähere Angaben machte das Landratsamt nicht. Insgesamt seien 19 von 195 Heimbewohnern positiv getestet worden, außerdem 24 von 160 Mitarbeitern. Die Einrichtung wurde umgehend unter Quarantäne gestellt.

    Zelte vor dem Neu-Ulmer Seniorenheim dienen als Schleuse

    Im Eingangsbereich haben Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Zelte aufgestellt, die als Schleusen dienen. Alle Personen, die sich in dem Seniorenheim aufgehalten haben, sollen umfassend getestet werden. Außerdem erhalten alle Beschäftigten laut Landratsamt eine vollständige Schutzausrüstung, die von der zentralen Verteilung des Landkreises bereitgestellt wurde. Nur noch die Mitarbeiter und medizinisches Personal dürfen das Haus betreten. Ansonsten ist jeglicher Zutritt untersagt.

    Dies den Bewohnern sowie den Angehörigen zu vermitteln, sei keine leichte Aufgabe, wie Ralf Waidner, Leiter des „Senioren Wohnens“ berichtete. Die Einrichtung wird von der Sozialservice Gesellschaft des BRK mit Sitz in München betrieben. „Wir müssen zu allem kategorisch Nein sagen – zum Schutz und zur Vorsorge unserer Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte Waidner. Alle Beschäftigten arbeiteten gut zusammen, um die Situation bestmöglich zu bewältigen, von der Reinigungskraft über die Küche und das Pflegepersonal bis hin zur Heimleitung. Die Pflegekräfte widmeten sich mit aller Kraft der Aufgabe, die Menschen gesund zu halten. Generell gehen die Pflegekräfte laut Heimleitung sehr gut mit der Situation um. Gerade jetzt in der Corona-Krise zeige sich aus Sicht des Heims, wie wichtig der sorgsame Umgang miteinander, mit den Mitarbeitern und vor allem mit älteren Menschen sei.

    Das Landratsamt Neu-Ulm will Alten- und Pflegeheime noch besser schützen

    Bereits am 12. März hatte das Landratsamt Neu-Ulm noch vor dem Inkrafttreten der bayernweiten Regelung ein Besuchsverbot für Alten- und Pflegeheime erlassen. Die erweiterte Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) habe nun beschlossen, weitere Maßnahmen zu treffen, um diese Einrichtungen noch besser schützen und bei der Krisenbewältigung unterstützen zu können. Eine entsprechende Allgemeinverfügung hierzu sei in Vorbereitung.

    Das sind die aktuellen Zahlen über Corona-Fälle im Landkreis Neu-Ulm, Ulm und im Alb-Donau-Kreis

    Im Landkreis Neu-Ulm waren bis Mittwoch insgesamt 274 bestätigte Fälle für eine Infektion mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 gemeldet. Das waren 24 Personen mehr als am Tag davor. Elf Personen wurden klinisch betreut. Bislang gab es vier Todesfälle.

    In Ulm wurden bis Mittwoch 202 Corona-Fälle bestätigt, im Alb-Donau-Kreis 411. Als genesen gelten 278 Patienten. Es gab in Ulm und im Alb-Donau-Kreis bislang sechs Todesfälle. Vorige Woche waren auch in einem Pflegeheim in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) Corona-Infektionen bekannt geworden. Zwischenzeitlich wurden 17 Bewohner positiv getestet, außerdem zehn Mitarbeiter. Ein in ein Krankenhaus verlegter hochbetagter Bewohner, der an Covid-19 erkrankt war, ist gestorben.

    Über alle Entwicklungen in Bezug auf das Coronavirus informieren wir Sie in unserem Live-Blog.

    Das Landratsamt Neu-Ulm teilte am Mittwochnachmittag mit: Nicht zuletzt wegen der aktuellen Situation im Senioren-Wohnen in Ludwigsfeld seien die täglichen Besprechungen der erweiterten Führungsgruppe Katastrophenschutz ein wichtiges Instrument, um ein schnelles und flexibles Agieren aller Beteiligten zu koordinieren. Hier kämen Vertreter aller relevanten Bereiche zusammen, um die aktuelle Lage zu besprechen und gemeinsam rasch Lösungen zu erarbeiten. Der in der vergangenen Woche ernannte Versorgungsarzt Dr. Stefan Thamasett sowie der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Martin Küfer seien stark gefordert.

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