Nach Nersingen und Finningen will die Apothekerin Franziska Utzinger jetzt auch im Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl ein Corona-Testzentrum einrichten. Am Montag schon soll es losgehen. Doch der Weg dorthin war "schwierig", sagt sie. Vor allem von der Stadtverwaltung sei nicht die Unterstützung gekommen, die sie sich angesichts einer Pandemie gewünscht hätte.
Denn angedacht war das Testzentrum eigentlich in der Seehalle, die von der Stadt Neu-Ulm verwaltet wird. Jedoch habe die unter anderem verlangt, dass Utzinger und ihr Team jeden Abend ihre Testkabinen abbauen und am nächsten Tag wieder aufbauen müsse, da es auch zu kurzfristigen Buchungen der Halle kommen könne - zum Beispiel durch Prüfungen. "Vergiss es. Viel zu viel Aufwand", sagt sie. In Finningen beim Gasthof Hirsch, aber auch in Nersingen im Foyer der Gemeindehalle sei die Zusammenarbeit unkomplizierter abgelaufen.
Kein Testzentrum in der Seehalle: Das sagt die Stadt Neu-Ulm dazu
Eine Sprecherin der Stadt Neu-Ulm teilt auf Anfrage mit, dass man signalisiert habe, dass es grundsätzlich möglich ist, ein Testzentrum in der Seehalle einzurichten, und man darum gebeten habe, konkrete gewünschte Termine zu benennen. Hierauf sei aber keine Rückmeldung mehr gekommen. Wohl auch deshalb, weil der Interessent zuvor schon signalisiert habe, dass für ihn auch noch eine andere Möglichkeit in Betracht kommen würde.
Tatsächlich hatte sich Utzinger zwischenzeitlich anderswo umgehört: Unter anderem beim Museumsstadel in Pfuhl. Doch dort werde aber aktuell eine Ausstellung mit Vitrinen errichtet, und man hoffe wohl darauf, dass die Kultur bald wieder öffnen darf. Fündig wurde die Apothekerin schließlich bei der evangelischen Kirche, genauer gesagt im neuen Gemeindehaus daneben. Die Jugend würde ihren Raum zur Verfügung stellen. Nachdem der Kirchenvorstand am Montagabend sein finales o. K. gegeben hat, laufen nun die Vorbereitungen.
Für das Corona-Testzentrum in Pfuhl wird noch Personal gesucht
Gesucht werden unter anderem noch Helfer, vor allem medizinisches Personal. Ortsansässige Vereine wie der TSV Pfuhl, aber auch die Kirche hätten ihre Unterstützung zugesagt. Klappt der Probelauf am Wochenende, soll es am kommenden Montag losgehen. Je nach Personal und Taktung könnten täglich zwischen 150 bis 200 Personen getestet werden.
Geöffnet hat das Testzentrum im Gemeindehaus immer montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr. Geplant, derzeit aber nicht vorgesehen, sind auch Tests am Wochenende. Bei dem kostenlosen Bürger-Schnelltest wird ein Stäbchen zwei bis drei Zentimeter tief in die Nase eingeführt. Das Ergebnis steht 30 Minuten später per E-Mail zur Verfügung und dient als Zertifikat, um beispielweise zum Friseur gehen zu können oder einzukaufen. Termine sind vorab online zu vereinbaren, damit mögliche Wartezeiten auf ein Minimum beschränkt werden.
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