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Neu-Ulm/Burlafingen: Wann zeigt die Walther Collection wieder Bilder?

Neu-Ulm/Burlafingen

Wann zeigt die Walther Collection wieder Bilder?

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    Die Tür zum weißen Kubus, dem Haupthaus der Walther Collection in Burlafingen, steht oft offen. Wer hinein späht, sieht zwar noch die von der vergangenen Ausstellung hängenden Bilder, aber vor allem sieht er ein großes Gerüst, Kisten und Arbeitsmaterial für die Renovierungsarbeiten.
    Die Tür zum weißen Kubus, dem Haupthaus der Walther Collection in Burlafingen, steht oft offen. Wer hinein späht, sieht zwar noch die von der vergangenen Ausstellung hängenden Bilder, aber vor allem sieht er ein großes Gerüst, Kisten und Arbeitsmaterial für die Renovierungsarbeiten. Foto: Stefan Kümmritz

    Die von Artur Walther gegründete Walther Collection mit ihren zwei Sitzen in seinem Heimatort Neu-Ulm/Burlafingen und New York City spielt in Sachen Fotografie zumindest in Deutschland in der ersten Liga mit. Erforschen, Sammeln, Ausstellen und Publizieren vorwiegend zeitgenössischer Foto- und Videokunst ist ihr Anliegen. Dem Menschen nahe bringen, wie Fotografen auch aus anderen Kontinenten wie Afrika oder Asien die Welt sehen und mit den Problemen ihrer Menschen im alltäglichen Leben, auch mit Blick auf die Geschichte, umgehen. Doch wie geht es der Walther Collection in der Coronakrise?

    Dieses Jahr kann die Sammlung – auf jeden Fall in Burlafingen und wohl auch in New York, wo Artur Walther vor allem lebt und wo es aufgrund der Corona-Pandemie ganz schlecht aussieht – den Menschen in ihren Ausstellungsräumen nichts näher bringen. In diesem Jahr ist im Prinzip jede Präsentation gestrichen, die Wiedereröffnung ist nach den Worten der Burlafinger Leiterin der drei Häuser, Daniela Baumann, für Mai 2021, „vielleicht auch etwas früher“ geplant.

    Der Ableger in New York wurde ein Jahr später eröffnet

    Am Freitag, 12. Juni, feiert das Fotografie-Zentrum in Burlafingen sein zehnjähriges Bestehen, während der deutlich kleinere Ableger im New Yorker Stadtteil Chelsea (Walther Collection Project Space) ein Jahr später eröffnet wurde. Ein Jubiläum, das in die Zeit der Corona-Pandemie fällt und deshalb zumindest nicht im großen Stil begangen wird. Nicht einmal eine Ausstellung ist dann in der Reichenauer Straße zu sehen. Im weißen Kubus, so berichtet Daniela Baumann, stehen einige Renovierungsarbeiten an, wobei auch der umgebende Rasen aufgerissen werden muss, das völlig eingewachsene „Grüne Haus“ und das eher dunkelbraun wirkende „Schwarze Haus“, in dem Walther direkt neben den Ausstellungsräumen wohnt, wenn er in

    Seit Kurzem haben auch Galerien und Kunsthäuser wieder die Erlaubnis, Besucher eintreten zu lassen, allerdings nur mit den Corona-Schutzmaßnahmen: begrenzte Zahl von Besuchern, die sich gleichzeitig in den Ausstellungsräumen aufhalten dürfen, dies nur mit Gesichtsmaske und unter Einhaltung der Regel, mindestens 1,5 Meter Abstand vom Nächsten zu wahren. „Für uns ist es nicht zu leisten, dies zu überwachen“, erklärt Daniela Baumann. „Wir haben drei Häuser und bräuchten ziemlich viel Personal, um die Einhaltung der Vorschriften in allen zu überwachen. Das haben wir nicht und wir wollen weiterhin für den Besuch unserer Ausstellungen keinen Eintritt verlangen.“ Das bedeutet: Die Kosten würden steigen, Erträge blieben zumindest in dieser Hinsicht aus. Baumann: „Wir gehen auf Nummer sicher. Außerdem nutzen wir jetzt die Krisenzeit, um die nötigen Renovierungsarbeiten erledigen zu lassen. Und da gab es wegen Corona auch schon Schwierigkeiten.“

    Die Coronakrise trifft die Walther Collection sehr hart

    „Insgesamt trifft uns die Pandemie auch sehr hart“, erzählt die Burlafinger Leiterin. „Hier fällt alles flach, in New York ist alles dicht, da darf man nicht einmal ins Büro und in die Lagerräume. Auch Ausstellungen von uns im Ausland sind hinfällig.“ Als Beispiel nennt Daniela Baumann die Photo España, das internationale Festival der Fotografie und darstellenden Kunst. Da wird Madrid normalerweise für fast zwei Monate zur Welthauptstadt der Fotografie, der Corona-Krise geschuldet nicht aber in diesem Jahr. „Sie wird jetzt im kommenden Jahr stattfinden“, weiß Baumann. Und dann will die Walther Collection bei der Photo España präsent sein.

    Geplant ist eine Retrospektive des Fotografen Santu Mofokeng

    Ganz ruht der Betrieb in der Walther Collection aber nicht. „Wir arbeiten hinter den Kulissen“, erläutert Daniela Baumann. Das heißt, es laufen die Vorbereitungen für das kommende Jahr. 2021 soll es unter anderem in Burlafingen eine Retrospektive über den im Januar mit 63 Jahren verstorbenen südafrikanischen Fotografen Santu Mofokeng geben. Vorgesehen ist sie für den Zeitraum von 8. Mai bis 27. November 2021. Diese Schau war eigentlich für dieses Jahr geplant. „Schade“, sagt Baumann, „alles war gut vorbereitet und wir hatten viel Input aus Südafrika bekommen.“

    Ferner sollen im nächsten Jahr zwei umfassende Fotobücher über den im Kamerun geborenen und heute teils in der Zentralafrikanischen Republik und teils in Paris lebenden 58-jährigen preisgekrönten Fotografen Samuel Fosso erscheinen und zusätzlich in New York eine Ausstellung mit seinen Werken präsentiert werden. Dazu sind „Imagining Everyday Life – Engagements with Vernacular Photography“ ein Katalog der Walther-Sammlung vernakularer Fotografie, sowie ein Buchprojekt über die für die Walther Collection bedeutsame 59-jährige Fotografin Jo Ractliffe aus Johannesburg/Südafrika in Arbeit. „Das wird spannend und wir freuen uns mächtig auf das kommende Jahr“, so Daniela Baumann.

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