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Neu-Ulm: Beim Neubau der Grundschule Burlafingen gibt es erneut ein Problem

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Beim Neubau der Grundschule Burlafingen gibt es erneut ein Problem

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    Ein Blick in den Kernlernbereich der geplanten Grundschule in Burlafingen. Was den Neu-Ulmer Stadträten aber nach wie vor Sorgen macht, ist der Zeitplan für den Neubau.
    Ein Blick in den Kernlernbereich der geplanten Grundschule in Burlafingen. Was den Neu-Ulmer Stadträten aber nach wie vor Sorgen macht, ist der Zeitplan für den Neubau. Foto: Lernlandschaft (Visualisierung)

    Als vor drei Monaten bekannt wurde, dass die neue Grundschule in Burlafingen ein Jahr später fertig wird als geplant, waren viele Neu-Ulmer Stadträte sauer. Eine Konsequenz, die daraus gezogen wurde: Ein externer Dienstleister sollte für die Projektsteuerung mit ins Boot geholt werden, um die Stadtverwaltung zu unterstützen – und um dazu beizutragen, dass das Millionen-Projekt von nun an im Zeit- und Kostenplan bleibt. Doch dabei gibt es Probleme.

    Wie die Stadträte in der Sitzung des Ferienausschusses erfuhren, gab es inzwischen eine Ausschreibung für einen externen Projektsteurer. Zwei Angebote gingen ein, doch die waren nach Auffassung der Stadt zu teuer. Ziel der Verwaltung ist es nämlich, unter 214.000 Euro zu bleiben. Dies ist der Wert, ab dem eine EU-weite Ausschreibung erforderlich wäre. Und das will die Stadt vermeiden.

    Ob die Stadt die erhoffte Unterstützung von außen bekommt, ist unklar

    Deshalb soll nun ein zweiter Anlauf gestartet werden. Nach dem erneuten Aufruf sollen fünf Interessenten ausgewählt werden. Diese können dann ein Angebot abgeben. Danach folgen Verhandlungen mit der Stadt, worauf die Interessenten abermals ein Angebot einreichen sollen. Dann wird ausgewählt. Und wenn die Firmen wieder zu viel Geld wollen? Dann müsste das Verfahren wohl erneut aufgehoben werden. "Es gibt keine Gewähr, dass das funktioniert", verdeutlichte Stadtbaudirektor Markus Krämer.

    Das war mehreren Stadträten nicht geheuer, sie hakten deshalb nach. "Wenn das EU-weit ausgeschrieben würde, wäre das dann ein so großer Unterschied?", wollte Johannes Stingl (CSU) wissen. "Das dauert Monate länger", sagte Markus Krämer. "Und wir geben ein Signal, was die Kosten angeht. Die gehen dann nach oben." Christina Richtmann (FWG) fragte, ob es denn auch ohne externen Projektsteuerer gehe. "Verlieren wir jetzt schon Zeit?" Der Stadtbaudirektor dazu: "Nein, das Projekt läuft und ist in der Entwicklung."

    Die neue Grundschule im Neu-Ulmer Stadtteil Burlafingen soll 2024 fertig sein

    Ein Jahr wurde allerdings bereits verloren. Ursprünglich sollte die neue Schule im Herbst 2023 fertig werden. Stand jetzt ist die Eröffnung erst zum Schuljahr 2024/25 vorgesehen – zwei Jahre nach dem Spatenstich, der für September 2022 angepeilt wird. Als Gründe für die Verzögerung sieht Markus Krämer die Standortsuche, das Raumfunktionsprogramm für die Schule und die Tatsache, dass mit der Förderentscheidung der Regierung von Schwaben frühestens im Mai 2022 zu rechnen sei. Die Bauverwaltung hätte früher darauf hinweisen müssen, dass der Zeitplan nicht zu halten sei, räumte Krämer ein. Deshalb sei die Enttäuschung verständlich. Krämer sagte aber auch: "Es hat nie Stillstand geherrscht."

    Von den bislang vorliegenden Plänen und dem pädagogischen Konzept, das von dem Unternehmen Lernlandschaft zusammen mit der Schulfamilie erarbeitet wurde, zeigten sich die Räte überaus angetan. "Wir bekommen eine ganz tolle Schule", sagte Rudolf Erne (SPD). "Das Einzige, wo wir skeptisch sind, ist das Wann. Wir sind da halt ein gebranntes Kind."

    Die Stadt Neu-Ulm investiert etwa 20 Millionen Euro in die neue Schule

    Stand jetzt soll der Baudurchführungsbeschluss im Juli dieses Jahres gefasst werden. Am Steigäcker Süd am südwestlichen Ortsrand von Burlafingen soll eine 3,5-zügige Grundschule mit 14 Klassen und Ganztagesbetreuung errichtet werden. Um die zentrale Aula gruppieren sich den Plänen zufolge im Erdgeschoss die Funktionsräume wie Mensa und Bibliothek, im Obergeschoss befindet sich der Kernlernbereich mit Klassenzimmern, "Marktplätzen" und flexibel nutzbaren weiteren Räumen. Die Sporthalle ist in das Gebäude integriert. Die Baukosten werden derzeit auf etwa 20 Millionen Euro geschätzt.

    Vereine wie der FC Burlafingen können den Sportplatz mit nutzen

    Die Pläne für die Außenanlagen musste die Stadt ändern. Ursprünglich waren ein großes Rasenspielfeld, ein kleiner Allwetterplatz und eine Laufbahn vorgesehen. Dafür ist jedoch nicht genug Platz da: "Das bringt man nicht auf das Grundstück", sagte der zuständige Dezernent Ralph Seiffert. Stattdessen soll es jetzt einen großen Allwetterplatz in Kombination mit einem naturnah gestalteten Pausenhof und eine Laufbahn mit Sandgrube geben. Das Rasenspielfeld fällt weg. Den Allwetterplatz sollen auch Vereine nutzen können, beispielsweise die Handballjugend des FC Burlafingen.

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