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Neu-Ulm: An den Bildschirm, fertig, los!

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An den Bildschirm, fertig, los!

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    Noch im November startet in Zusammenarbeit mit dem Schulamt und dem Lessing-Gymnasium das Projekt „Coding Kids“, mit dem Grundschüler das Programmieren am Computer lernen sollen.
    Noch im November startet in Zusammenarbeit mit dem Schulamt und dem Lessing-Gymnasium das Projekt „Coding Kids“, mit dem Grundschüler das Programmieren am Computer lernen sollen. Foto: Andreas Brücken

    Das Männchen auf dem Bildschirm läuft bis zum Rund und dreht dann um 15 Grad seitlich ab. „Scratch“ nennt sich das Programm, mit dem Kinder diese Figur virtuell lebendig werden lassen. Buben und Mädchen sollen damit schon in der vierten Klasse lernen, die Zeit vor dem Computer sinnvoll zu nutzen: In Kürze startet daher das bundesweit einzigartige Projekt „Coding Kids“ an der Grundschule Offenhausen – weitere Schulen in Vöhringen, Unterelchingen, Illertissen, Buch, Reutti und weiteren Standorten sollen folgen, erläuterte Schulamtsdirektor Ansgar Batzner.

    Begleitet wird der Kurs mit etwa 20 Unterrichtseinheiten, dessen Teilnahme freiwillig und außerhalb der regulären Schulzeit stattfindet, unter anderem von Schülern des Lessing-Gymnasiums. Ganz bewusst setzen dabei die Verantwortlichen nicht auf Fachleute oder Lehrer, sondern auf Schüler der elften Klasse, wie Karina Schumacher, Gesa Niehues, Sarah Bertleff und Jessica Niznik, die dafür ein Unterrichtskonzept erarbeitet haben. Dabei sollen die Jugendlichen eine Vorbildfunktion für die Kinder einnehmen, so Batzner. „Nicht ganz umsonst“, wie er ergänzt, denn die Tutoren sollen einen Stundenlohn bekommen.

    Bedenken, ob sich Kinder nicht ohnehin schon zu oft in Smartphone und Bildschirm vertiefen würden, räumt der Schulleiter des Gymnasiums und Unterstützer von „Coding-Kids“, Martin Bader, aus: „Es ist ein Unterschied, ob die Kinder passiv vor dem Computer sitzen oder sich aktiv damit beschäftigen“, sagt er. So könne man nicht früh genug damit anfangen, die Technikbegeisterung bei den Grundschülern zu wecken.

    Professorin Dany Meyer von der Hochschule Neu-Ulm steht hinter dem Projekt und hofft, in einigen Jahren Studienanfänger mit Grundkenntnissen in der Programmierung in ihren Hörsälen zu sehen. Denn aktuell sei es durchaus keine Ausnahme, dass Stundenten im ersten Semester ohne dieses Wissen an die Hochschule kämen.

    Für Batzner ist die Kompetenz-Akademie eine Möglichkeit, „dass die starke Region auch in Zukunft stark bleibt“. Denn technikbegeisterter Nachwuchs sei wichtig, weil auf dem Arbeitsmarkt an kaum einer Branche die digitale Entwicklung vorbei gegangen sei.

    Die Kosten für das Projekt schätzt der Leiter des Staatlichen Schulamts Neu-Ulm auf etwa 20 000 Euro. Die seien durch Sponsoren finanziert und zudem mit durchschnittlich 20 Euro für jedes Kind relativ gering.

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