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Neu-Ulm: Am Kreisel läuft’s nicht immer rund

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Am Kreisel läuft’s nicht immer rund

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    Der Kreisverkehr auf der alten B10 zwischen Offenhausen und Pfuhl ist morgens und abends hoch belastet, doch tagsüber läuft alles ganz ordentlich. Sollte er deshalb umgebaut werden? Weitere Verkehrsuntersuchungen sollen helfen, die Frage zu beantworten.
    Der Kreisverkehr auf der alten B10 zwischen Offenhausen und Pfuhl ist morgens und abends hoch belastet, doch tagsüber läuft alles ganz ordentlich. Sollte er deshalb umgebaut werden? Weitere Verkehrsuntersuchungen sollen helfen, die Frage zu beantworten. Foto: Alexander Kaya

    Im Kreisverkehr zwischen Offenhausen und Pfuhl läuft es zu manchen Zeiten nicht gerade rund. Morgens und abends staut sich dort der Verkehr. Angestoßen von einem CSU-Antrag hat die Stadtverwaltung nun untersucht, wie sich der Blechstrom flüssiger machen lässt. Angedacht sind zwei sogenannte Bypässe: einer im Norden von der Kammer-Krummen-Straße in die Augsburger Straße sowie einer im Süden in die Leipheimer Straße. Er könnte vor allem im Feierabendverkehr Entlastung bringen. Die Verwaltung hat dazu eine Verkehrsuntersuchung veranlasst, in der jedoch nicht alle Fragen beantwortet werden konnten. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat deshalb den Weg für für weitere Erhebungen freigemacht.

    Wie sich in der Verkehrsuntersuchung herausstellte, ist der Kreisel unter der Woche in den Morgen- und Abendstunden „hoch ausgelastet“. Dabei kommt er zeitweise an seine Kapazitätsgrenze. Wenn morgens die Autos stadteinwärts rollen, stauen sie sich vor allen nach Pfuhl hinein bis an die Saalbaustraße. Doch in der Regel werde diese Spitze nach zehn bis 15 Minuten wieder abgebaut. Auch an der nördlichen Einfahrt des Kreisels stauten sich Fahrzeuge. Abends geht es zäh voran, wenn der Verkehr aus dem Gewerbegebiet herausdrängt in Richtung Pfuhl. Dabei dauerten die Behinderungen zum Teil länger als am Morgen.

    Nach Berechnungen des Gutachters könnte ein Bypass an der Südseite des Kreisels tatsächlich Abhilfe schaffen. Allerdings würde er die Gesamtleistungsfähigkeit nicht unbedingt verbessern, denn morgens würde er nichts bringen, weil zu dieser Zeit der Verkehr in eine andere Richtung läuft. Unter dem Strich attestiert das Gutachten dem Kreisel „gute beziehungsweise ausreichende Verkehrsqualitäten“, allerdings nur „außerhalb der Verkehrsspitzen“. Schuld daran trage auch, dass nicht wenige Autofahrer lieber diesen Weg nehmen, als auf der sehr stark belasteten B10/Europastraße die Stadt zu verlassen. Dort ist im Berufsverkehr manchmal eine Menge Geduld gefragt.

    Aus diesem Grund muss nach den Worten von Stadtbaudirektor Markus Krämer in einem nächsten Schritt untersucht werden, wo genau der Verkehr herkommt und wo er hin will. „Wer nach Elchingen will, sollte nicht über Pfuhl fahren“, meinte Krämer, „sondern über die neue B10.“ Der vierspurige Ausbau ist zwar vorgesehen, doch Oberbürgermister Gerold Noerenberg gab zu, er habe „keine Ahnung ob und wann gebaut wird.“

    Der CSU-Mann Reinhard Junginger meldete Zweifel an, ob die Verkehrsströme möglicherweise zur richtigen Zeit untersucht worden seien. Laut Verwaltung wurde zwischen 7 und 8.30 Uhr gemessen, doch der Arbeitsbeginn in großen Firmen sei ja bereits um sechs Uhr, so Junginger. Diese Zeit sei jedoch nicht problematisch, konterte der OB, da fließe alles noch ordentlich, erst gegen sieben Uhr nehme der Verkehr zu. Für nicht gerade problematisch hält Christa Wanke (FDP) die Belastung rund um den Kreisel. Es gebe wesentlich stärker belastete Knotenpunkte. Die Situation sei eigentlich noch recht komfortabel. Till Bauer von der FWG wandte ein, dass die Stockungen doch lediglich im Berufsverkehr einträten, deshalb fand er eine weitere Untersuchung überflüssig. Mechthild Destruelle findet, das Geld sei grundsätzlich besser verwendete bei Maßnahmen zur Vermeidung des Individualverkehrs. Albert Obert (Pro Neu-Ulm) sagte, die Stadt solle doch lieber gleich den Bypass bauen, anstatt 15000 Euro für weitere Untersuchungen auszugeben. Das wiederum hielt der Oberbürgermeister für nicht zielführend, denn der Umbau des Kreisverkehrs komme ungleich teurer als eine neue Untersuchung. Die wurde denn auch gegen die Stimmen der beiden Grünen Rainer Juchheim und Mechthild Destruelle sowie Till Bauer beschlosen.

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