In 26 Minuten von Ulm nach Augsburg lautet das gesteckte Ziel der Deutschen Bahn für die Zukunft. Um die 160 Jahre alte Strecke für dieses Vorhaben fitzumachen, legte der Konzernbevollmächtigte für den Freistaat, Klaus-Dieter Josel, jüngst die ersten Entwürfe vor. Mit dabei im Rokokosaal der Regierung von Schwaben in Augsburg waren auch die Bürgermeister Sebastian Sparwasser aus Pfaffenhofen und Erich Winkler aus Nersingen.
Vier Varianten hat das Unternehmen vorgestellt und die beiden Gemeinden sind unmittelbar von den Planungen betroffen. Neben einer nördlichen Trasse auf der bestehenden Strecke könnten die vierspurigen Gleise zwischen den Ortsteilen Straß und Kadeltshofen entlang führen. Winkler und Sparwasser stellten diese Entwürfe auch den jeweiligen Ratsmitgliedern vor.
Neue Bahntrasse Augsburg-Ulm: Noch sind viele Varianten im Spiel
Mit konkreten Meinungen hielten sich die beiden Rathauschef derweil noch zurück. Zu vage seien bislang die angedeuteten Trassen, die auf der Landkarte einen Spielraum von rund 500 Metern lassen. Auch eine Trasse, die nördlich von Finningen und Holzheim führt, ist auf der Karte zu erkennen.
Die vier Trassierungsräume einschließlich einer Untervariante bestehen jeweils aus einer Mischung von unterschiedlich langen Ausbau- und Neubaustreckenteilen. Teilweise verlaufen diese parallel zur Autobahn, teilweise auch entlang der bestehenden Strecke. Dabei sollen die vom Bund vorgegebenen verkehrlichen Anforderungen, unter anderem die Höchstgeschwindigkeit 300 Stundenkilometern, die Güterzugtauglichkeit und gleichermaßen die Interessen der Siedlungsgebiete und Naturschutzräume berücksichtigen.
Im nächsten Planungsschritt sollen die Entwürfe auf einer nur 20 Meter breite Linie konkretisiert werden. Viele Schutzgebiete lassen derweil nur wenig Platz für die neue Strecke. „Vermutlich werden wir in vielen Fällen auch Tunnelabschnitte zu untersuchen haben“, erklärte ein Bahnsprecher.
Für Aufregung sorgte vor einigen Wochen auch ein Entwurf, der zwischen Nersingen und Straß eine Bahntrasse vorsieht. Schon im Vorfeld lehnten die Gemeinderäte in Bibertal diesen Plan ab. Doch gab die Bahn Entwarnung. Bei der betreffenden Variante handle es sich nicht um einen Entwurf aus dem eigenen Hause, sondern um einen Plan eines Münchner Consulting-Büros. Im Rahmen der weiteren Entwicklungen wolle die Bahn sowohl die Kommunen als auch die Bürger miteinbeziehen, betonte ein Konzernsprecher.
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