Der jährliche Haushaltsplan der Gemeinde Nersingen ist ein auf 187 Seiten gebundenes Werk, voll gepackt mit Zahlen und Fakten. Gemeindekämmerer Sebastian Bundschuh legte das Buch jüngst dem Bauausschuss vor. Darin zu lesen ist jedoch nicht nur trockenes Zahlenwerk, sondern ein aufschlussreicher Einblick über die Situation der Gemeinde mit derzeit 9560 Einwohnern.
Der Bau-und Umweltausschuss gab einstimmig seine Empfehlung an den Gemeinderat, den Haushaltsplan 2021 mit Investitionsprogramm zum Finanzplan 2020 bis 2024 zu beschließen.
Haushalt: Nersingen gibt 29 Millionen Euro aus
Rund 29 Millionen Euro ist der Haushalt schwer, Schulden von etwa 2,6 Millionen Euro stehen dagegen. Gleich, ob Kind, Senior oder Angestellter - jeder Bürger ist hier aktuell durch die kommunale Haushaltsverschuldung pro Kopf mit 154,20 Euro belastet. Im Jahr 2019 betrug die Verschuldung in Nersingen noch 325 Euro. Ein Wert, der sich im bayerischen Vergleich durchaus sehen lassen darf: Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung lag 2019 bei 655 Euro. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass die Verantwortlichen im Rathaus in den vergangenen Jahren trotz guter Einnahmen bei großen Anschaffungen vorsichtig waren.
Mantraartig sprach auch Bürgermeister Erich Winkler immer wieder von sparsamen Zukunftsplänen, wenn etwa der Wunsch nach einer neuen Sporthalle laut wurde. Als Ausgaben von rund 5,6 Millionen Euro sind für das laufende Jahr unter anderem die neuen Bau- und Gewerbegebiete, die Planung für das Feuerwehrhaus Fahlheim oder neue Gemeindefahrzeuge vorgesehen. Auch die Sanierungen der Kindergärten und Schulen, die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatz oder der barrierefreie Umbau der Haltestellen sind im Haushaltsplan zu finden. Das abschließende Resümee von Sebastian Bundschuh lautete, dass sich der Haushalt auch in den kommenden Jahren insgesamt in einem stabilen Zustand befinde.
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