Es war einer dieser „Was-zum-Henker-ist-das-denn?“-Momente. Er dauerte genau eine Minute und 42 Sekunden: Ein paar Schläge vom Schlagzeug und dann bretterte diese sagenhaft verzerrte Gitarre los mit irrsinnig schnellen, schrägen Läufen, dank exzessivem Einsatz des Vibratohebels, gemeinhin Jammerhaken genannt, merkwürdig verzogen und verbogen. Nach 58 Sekunden prasselte eine irgendwie klassisch inspirierte, aber höllisch schnell gespielte Tonkaskade auf einen nieder, die so noch nie in der Rockmusik zu hören war. Es war ein Vulkanausbruch – und so hieß das Stück auch, „Eruption“. Angefacht hatte es jemandem, den damals, 1978, eigentlich niemand kannte: Eddie Van Halen. Dieser 1:42-Moment hat die Rockgitarre für immer verändert. Jetzt ist der Mann von uns gegangen, der die Gitarrenwelt mit seinem Ausbruch zerlegt und vogelwild neu zusammengesetzt hat. Edward Lodewijk Van Halen ist jetzt im Alter von 65 Jahren an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben.
Nachruf