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Musik: Benno Schachtner: Ein Illertisser Sänger folgt dem Ruf aus Bremen

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Benno Schachtner: Ein Illertisser Sänger folgt dem Ruf aus Bremen

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    Der Countertenor Benno Schachtner aus Illertissen ist an die Hochschule für Künste in Bremen berufen worden.
    Der Countertenor Benno Schachtner aus Illertissen ist an die Hochschule für Künste in Bremen berufen worden. Foto: Sabine Trucksäß

    Seit dem vergangenen Wochenende lebt der Countertenor und Intendant des Roggenburger Diademus-Festivals Benno Schachtner in Illertissen, wo er geboren wurde – und damit unweit seines Dietenheimer Elternhauses. In der neuen Wohnung erreichte ihn zwischen Umzugskisten die Nachricht, von der er wusste, dass sie kommen würde – und die ihn trotzdem gebannt warten ließ, bis er sie per Post auch schriftlich hatte:

    „Nach vierjähriger Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim freue ich mich nun, mein Wissen und meine Erfahrungen im Rahmen einer Professur für Gesang im Studiengang ’Historisch informierte Aufführungspraxis’ an die nachwachsenden Sänger-Generationen weitergeben zu dürfen“, sagt Schachtner, der in Ulm Abitur machte und der seine erste Gesangsausbildung als Knabensopran bei den Ulmer Spatzen erhielt. Acht Präsenztage in Bremen wird die Professur monatlich von ihm verlangen, möglicherweise werden daraus auch ein paar Tage mehr.

    Seine eigene solistische Karriere – wie auch die seiner Frau Catalina Bertucci – liegt in diesen Tagen auf Eis, da eine Konzerttätigkeit wegen der Pandemie nicht möglich ist. In der jüngeren Vergangenheit trat Benno Schachtner unter anderem in der Carnegie Hall in New York, an der Pariser Oper und in der Pariser Philharmonie, im Concertgebouw Amsterdam und an der Staatsoper und der Philharmonie in Berlin auf. Durch die Zwangspause der Konzerttätigkeit haben Schachtner und seine Frau Zeit für den Umzug, für den kleinen Sohn und für ihr Hobby Landwirtschaft. Dafür arbeitet Benno Schachtner weiter an der Organisation des diesjährigen Diademus-Festivals in Roggenburg, das vom 30. August bis 6. September geplant ist. Wie dieses Programm aussehen wird, verrät Schachtner erst dann, wenn feststeht, dass die Corona-Epidemie soweit besiegt sein wird, dass das Festival wirklich stattfinden kann. Der 1. Mai ist seine persönliche Deadline, um die Planung dann ganz konkret machen zu können - oder schlimmstenfalls abzusagen. „Bis dahin muss ich wissen, ob Ende August Konzerte möglich sein werden“, erklärt Schachtner. Falls Diademus stattfinden darf, frage er sich, ob das Publikum dann nach dem langen Verzicht auf Kultur besonders auf die Konzerte brennen wird, oder ob vielleicht Angst vorherrschen werde, anderen Menschen zu begegnen. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lässt sich nichts prognostizieren.“

    Obwohl das neue Diademus-Programm auch im Internet noch nicht zu finden ist: Eine kleine Gruppe von Menschen kennt es bereits. Benno Schachtner hatte seine Planung mit der Bitte um Förderung an den Freistaat Bayern geschickt – und ist begeistert, dass man dieses Programm dort so hochkarätig einstufte, dass die Förderung seines Festivals durch das Land verdoppelt wurde. Der Bezirk Schwaben erhöhte seine Förderung des Roggenburger Festivals bereits im vergangenen Jahr, und Benno Schachtner vermutet, vom Landkreis die gleiche Förderhöhe zu erhalten wie in der Vergangenheit. Seit Beginn seines Engagements für Roggenburg, so berichtet der Countertenor, habe sich der stellvertretende Landrat Herbert Pressl besonders für das Diademus-Festival eingesetzt. Schirmherr des Festivals ist Landrat Thorsten Freudenberger.

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