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Neu-Ulm: "Moderne Straßenpest": So reagiert das Netz auf den Ärger mit E-Scootern in Neu-Ulm

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"Moderne Straßenpest": So reagiert das Netz auf den Ärger mit E-Scootern in Neu-Ulm

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    Wenn man nicht auf den Radweg ausweichen möchte, ist für Fußgänger oder Mütter mit Kinderwagen kein Vorbeikommen an den Rollern.
    Wenn man nicht auf den Radweg ausweichen möchte, ist für Fußgänger oder Mütter mit Kinderwagen kein Vorbeikommen an den Rollern. Foto: Michael Kroha

    Schon mehrfach haben Polizeimeldungen zu Vorfällen mit E-Scootern auf den Social-Media-Kanälen unserer Redaktion für lebhafte Debatten in den Kommentarspalten rund um die elektrischen, fahrbaren Unterteile gesorgt. Auch über den jüngsten Bericht, in dem sich eine Frau aus Burlafingen über die E-Roller in Neu-Ulm aufregt, wurde ausgiebig diskutiert. Sogar von der "modernen Straßenpest" ist die Rede.

    Ärger mit E-Scooter in Neu-Ulm: So denken Facebook-Nutzer darüber

    Benutzt werden die E-Scooter nur überwiegend von jungen Menschen, meint eine Userin. Diese würden oftmals zu zweit draufstehen und "mit Geschrei und Juhu durch die Gegend fahren". Irgendwo - mitten im Gehweg - würden sie dann die Roller stehen lassen. Ihre Meinung zur neuen Errungenschaft der Doppelstadt: "Die E-Scooter, das war wieder eine grandiose Idee für diejenigen, die nur Blödsinn im Kopf haben."

    "Unglaublich, wie viele Menschen sich nicht an die Regeln halten", ist eine weitere Äußerung unter den Facebook-Posts unserer Redaktion. Pärchen gemeinsam auf einem Roller, viele Eltern mit einem Kind will dieser Nutzer schon auf E-Scootern gesehen haben.

    Von der "modernen Straßenpest" ist auch die Rede. "Überall stehen und liegen diese Teile in der Gegend rum", sagt ein weiterer Nutzer. Viele würden "wie die Irren" auf Gehwegen und kreuz und quer an Autos vorbeifahren. Einer berichtet, er habe schon beinahe einen Unfall gehabt, weil ein solcher Roller auf der Straße stand und man diese in der Dunkelheit kaum sieht.

    Radikale Lösung zu E-Scootern in Neu-Ulm: Alle müssen wieder weit weg

    Eine radikale Lösung des vermeintlichen Problems fordert daher gleich ein anderer Nutzer: "Einsammeln und wieder weit weg damit. Wir haben einen super Nahverkehr und zu 90 Prozent wird doch eh nur Mist damit getrieben."

    Die Angabe der 90 Prozent greift eine Nutzerin sofort auf und findet: Mit den E-Scootern werde nicht nur zu 90 Prozent "Müll betrieben". Das komme einem nur so vor, da alle Negativbeispiele in den Nachrichten landen würden, während die normale Nutzung nirgendwo verbalisiert werde, sagt sie. "Damit wird einem suggeriert, dass damit zum Großteil Unfug betrieben wird, was nicht der Wahrheit entspricht." Sie sehe täglich in der Stadt etliche Leute damit, die ganz normal fahren.

    Eigentlich ganz einfach, dieser Elektroroller. Neu-Ulms Vizebürgermeister Johannes Stingl (oben) drehte bei der Vorstellung eine Proberunde.
    Eigentlich ganz einfach, dieser Elektroroller. Neu-Ulms Vizebürgermeister Johannes Stingl (oben) drehte bei der Vorstellung eine Proberunde. Foto: Thomas Heckmann

    Tatsächlich sind nicht alle Kommentare zu den E-Scootern negativ, wenngleich es zum Teil immer noch viele Bedenken gibt.

    Warum die E-Scooter in Ulm und Neu-Ulm auch gut für die Städte sind

    "Was ist, wenn ich keine Lust habe mit 100 anderen Menschen - Fleisch an Fleisch - mit einer Kack-Maske im Bus zu stehen?", gibt ein Nutzer zu bedenken. Er fahre regelmäßig mit den Rollern und er mache damit keinen Unfug. "Ich mache das, um mein Auto für die Wege stehen zu lassen", schreibt er und fügt an: "Mit Autos wird auch Unfug betrieben und da sagst du jetzt auch nicht, dass man die Autos einsammeln soll und wegstellen soll, oder?"

    Von einer Userin gibt es einen Daumen-hoch-Emoji. Sie findet die Anschaffung der E-Scootern in den Donaustädten Ulm und Neu-Ulm eine "gute Idee". "Das pendelt sich schon noch ein", sagt sie und verweist auf andere Städte, wo es angeblich auch funktionieren würde, zum Beispiel in Nürnberg.

    Verhalten mancher "Vollidioten" macht diesen Nutzer "echt sauer und traurig"

    "Im Prinzip eine super Sache", sagt ein weiterer Facebook-User. Er sei schon ein paar Mal auf die Arbeit mit einem E-Scooter gefahren. Dass es aber scheinbar wieder "sämtliche Vollidioten der Region" anzieht, mache ihn "echt sauer und traurig".

    "An sich eine gute Idee", heißt es nicht nur in einem Kommentar. Aber die E-Scooter würden "überall auf Gehwegen" herumstehen und diese blockieren. Mit einem Kinderwagen oder Rollator komme man so schlecht bis gar nicht daran vorbei, ohne auf die Straße ausweichen zu müssen. Manche würde die Roller auch auf freien Parkplätzen abstellen. "Sehr geil, wo Parkplätze ohnehin schon schwer zu finden sind", meint ein Nutzer.

    Fazit: Unter den zahlreichen Kommentaren sind zwar etliche Meinungen von Nutzer, die über die neuen E-Scooter in den Städten Ulm und Neu-Ulm schimpfen. Es gibt aber durchaus auch einige Menschen, die in der Anschaffung etwas positives sehen: Das Auto kann stehen bleiben, man muss nicht mit vielen anderen Menschen - gerade jetzt in Corona-Zeiten - zusammen in einem Bus fahren. Deutlich wird aber auch: Gerade beim Abstellen der E-Rollern sehen viele der Facebook-Nutzer noch Nachholbedarf.

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