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Mobilität: Die smarte Revolution

Mobilität

Die smarte Revolution

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    Robert Henrich, Projektleiter bei Daimler für Car2go, mit den weltweit ersten in Serie gefertigten Carsharing-Autos. Im Hintergrund der Sitz der Daimler-Firma TISS, die auf dem Eselsberg die Software entwickelte.
    Robert Henrich, Projektleiter bei Daimler für Car2go, mit den weltweit ersten in Serie gefertigten Carsharing-Autos. Im Hintergrund der Sitz der Daimler-Firma TISS, die auf dem Eselsberg die Software entwickelte. Foto: Foto: Helmstädter

    Ulm Statt wie bisher 19 Cent wird Car2go künftig 24 Cent pro Minute kosten. Sorgen, dass dadurch eine nennenswerte Zahl der 21000 Kunden rund um Ulm vergrault wird, hat Projektleiter Robert Henrich nicht. Denn auch mit dem neuen Preis seien die „Autos zum Mitnehmen“ im Vergleich zu den Kosten für einen eigenen Wagen in Anbetracht steigender Spritkosten immer noch „sehr, sehr konkurrenzfähig“.

    Ziemlich genau zwei Jahre, nachdem das weltweit beachtete und in Ulm entwickelte Mietwagensystem in der Donaustadt eingeführt wurde, zeigte sich Henrich zufrieden. Die Zahl von 21000 Kunden hätte „jede Erwartung“ übertroffen. Diese positive Bilanz könne auch nicht dadurch getrübt werden, dass nur etwa die Hälfte der Angemeldeten Car2go überhaupt wirklich nutze. 500 Menschen würden Car2go täglich oder sogar mehrmals täglich nutzen. Eine Erhebung habe außerdem ergeben, dass Car2go-Kunden in der Regel oft mit Bussen und Bahnen fahren. Menschen, die angeben, Car2go nicht nutzen zu wollen, würden statistisch viel weniger mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Für Henrich ein Beleg dafür, dass sich Car2go und öffentliche Verkehrsmittel ergänzen und nicht verdrängen.

    Zwischen dem 18. und 20. März wird in Ulm die komplette Flotte der Mietsmarts ausgetauscht und von 200 auf 300 Stück erhöht. Durch 100 zusätzliche Fahrzeuge soll sich die Knappheit spürbar reduzieren und damit der Hauptgrund für die in letzter Zeit stark gestiegenen Vorausbuchungen wegfallen. Für eineinhalb Tage heißt es dann „nichts geht mehr“ in Sachen Car2go. Die bisherigen Dieselautos werden durch das weltweit erste ab Werk fertig konfigurierte Carsharing-Auto ersetzt.

    Die dritte Generation wird wohl Elektroantrieb haben

    Obwohl die zweite Generation erst Mitte des Monats an den Start geht, dreht auf dem Gelände des Daimler-Forschungszentrums bereits die dritte Generation von Car2go ihre Runden: Smarts mit Elektroantrieb. Noch sei es schlichtweg zu teuer, auf Elektrosmarts zu setzen, sagt Henrich. Doch seiner Einschätzung nach könnte es bereits 2013 soweit sein, wenn die Großserienproduktion beginnt. Auch sei es für das Konzept eine Chance, wenn etwa Städte Autos mit Elektroantrieb bevorzugt mit Parkplätzen versorgen würden.

    Henrich betont, dass Daimler von Car2go in Ulm nach wie vor nicht erwarte, Geld zu verdienen. Mit der Erhöhung könne maximal eine „schwarze Null“ geschrieben werden. Ulm ist also noch immer Spielwiese des Weltkonzerns in Sachen Mobilität.

    Dabei im Zentrum: die Ulmer Daimler-Tochter TISS. Etwa 30 IT-Spezialisten um Dr. Stefan Eberhardt entwickelten die neue Telematik, das technische Herzstück. „Das ist ein echtes Ulmer Produkt“, sagt der Chef. Und dieses ist neuerdings optisch und technisch nahtlos in das Fahrzeug integriert. In der zentralen Bedieneinheit mit berührungsempfindlichem Bildschirm finden jetzt auch der Fahrzeugschlüssel sowie die zum Betanken oder zur Einfahrt in Parkhäuser notwendigen Chipkarten ihren Platz, die vormals im Handschuhfach untergebracht waren. Auf dem Dach ist das angeblich stärkste serienmäßige Pkw-Solarsystem montiert. Nach Hamburg soll Car2go noch in diesem Jahr in weiteren Städten an den Start gehen: sowohl in Nordamerika als auch im europäischen Ausland. "Wirtschaft

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