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Messstation für Luft wird sehr teuer

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Messstation für Luft wird sehr teuer

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    Eigentlich war es ja schon beschlossene Sache: Der Landkreis wollte in Weißenhorn eine Luftmessstation aufbauen, in enger Abstimmung mit der Bürgerinitiative gegen Müllverbrennung sowie der Stadt. Doch nun besteht überraschend „Gesprächsbedarf“. Der Grund: Die Anlage wäre ausgesprochen teuer.

    Die Idee zu der Messeinrichtung tauchte im Zuge der Debatte um die Verbrennung leicht radioaktiver Stoffe in Weißenhorn auf. Einstimmig entschied sich der Umwelt- und Werkausschuss im Februar, damit dauerhaft die Luftqualität in der Stadt kontrollieren zu wollen. Der Landkreis klopfte beim Landesamt für Umwelt (LfU) an und bat, es möge doch die Anlage aufbauen, betreiben und die Daten auswerten. Doch die Behörde gab dem Landratsamt einen Korb mit der Begründung, es bestehe „keine fachliche Notwendigkeit“ in der Stadt Weißenhorn eine weitere Messstation zu errichten. Bayernweit betreibt das LfU bereits 54 solcher Einrichtungen, eine davon in der Neu-Ulmer Innenstadt.

    Nun wollte der Kreis den Luftspäher selber anschaffen. Bei der Kostenberechnung stellte sich heraus: Die Anlage käme ausgesprochen teuer, 300000 Euro wären dafür zu veranschlagen. Für Betrieb und Personal müssten außerdem pro Jahr 30000 Euro bereitstehen. Das erschien den Mitgliedern des Umwelt- und Werkausschusses dann doch reichlich viel Geld. So bemängelte etwa der parteilose Kreisrat Wilhelm Klaus Beuteführ, für diese Summe könne man ja weit über 1000 Bäume pflanzen. Teuerster Bestandteil der Anlage wäre ein sogenannter Jod-Aerosol-Monitor, mit dem sich radioaktive Teilchen aufspüren ließen. Er verschlingt allein 100000 Euro, weshalb die Frage auftauchte: Braucht’s das überhaupt? Die Entscheidung über die Luftmessanlage wurde erst mal vertagt. (hip)

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