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Ludwigsfeld: Ein eingespieltes Team nimmt in Ludwigsfeld Abschied

Ludwigsfeld

Ein eingespieltes Team nimmt in Ludwigsfeld Abschied

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    Gerlinde Weindler und Roland Denninger standen 16 Jahre lang an der Spitze der Erich-Kästner-Grundschule in Ludwigsfeld. Jetzt gehen die beiden in den Ruhestand.
    Gerlinde Weindler und Roland Denninger standen 16 Jahre lang an der Spitze der Erich-Kästner-Grundschule in Ludwigsfeld. Jetzt gehen die beiden in den Ruhestand. Foto: Felix Oechsler

    Ein „Dream-Team“ – so bezeichnet Roland Denninger sich und Gerlinde Weindler. 16 Jahre lang standen die beiden an der Spitze der Erich-Kästner-Grundschule im Stadtteil Ludwigsfeld – Denninger als Rektor, Weindler als Konrektorin. Jetzt gehen die beiden sowie die Verwaltungsfachangestellte Rita Kremmeter-Franz in den Ruhestand. Am Dienstag werden sie offiziell verabschiedet.

    Eine Veranstaltung, auf die sich Denninger freue, auch wenn es sicher emotional werde: „Ich werde erst ein paar Minuten brauchen, um mich zu fassen.“ Seit 16 Jahren leitet der 65-Jährige die Ludwigsfelder Grundschule, er hat dort zum gleichen Schuljahr begonnen wie Konrektorin Weindler. „Wir haben uns vorher an einer anderen Schule kennengelernt und sind gemeinsam in Ludwigsfeld gestartet“, erzählt Denninger. Es sei „die schönste Zeit“ in seinem 40-jährigen Berufsleben gewesen.

    Gemeinsam mit Weindler habe er die Schule zur „Wohlfühlschule“ umgestalten wollen: Jeder Schüler soll individuell gefördert werden, viel Wert wird auf Bewegung und die Vermittlung eines gesunden Lebensstils gelegt, unter anderem mit vielen Spielmöglichkeiten auf dem Pausenhof. Für dessen Umgestaltung hat Denninger sich auch selbst sportlich ins Zeug gelegt: 2007 nahm er am Einstein-Marathon teil – mit der Unterstützung von 180 Schülern: „Jeder von ihnen ist 400 Meter mit mir gelaufen.“ Durch Sponsoren sind bei dieser Aktion 12000 Euro zusammengekommen – und vor allem: Die Schulfamilie ist noch mehr zusammengewachsen. Dass die knapp 400 Grundschüler in Ludwigsfeld zufrieden sind, hat dieses Jahr eine Evaluation deutlich gemacht. Angesichts solcher guten Bewertungen werde oft die Schulleitung gelobt, sagt Denninger. Doch für ihn ist klar: „Die Schule ist nicht so gut wie ihre Schulleitung, sondern so gut wie ihre Lehrer.“

    Selbst unterrichtet Denninger schon länger nicht mehr, denn seit 15 Jahren hat er zusätzlich zum Amt des Direktors auch das des Personalratsvorsitzenden „für die Gesamtheit der Grund- und Mittelschulen im Landkreis Neu-Ulm“ inne. Weindler dagegen steht in der ersten Klasse hinterm Lehrerpult, für sie etwas Besonderes: „Das ist der erste Kontakt für Kinder mit der Schule.“

    Nachfolger für die Leitung der Grundschule sind schon gefunden: Simone Hell, die bislang Institutsrektorin an der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen war, wird neue Rektorin, auf dem Konrektorenposten rückt Bärbel Brockmeier von der Grundschule Stadtmitte nach. Wer die Nachfolge für Kremmeter-Franz im Sekretariat antritt, steht derzeit noch nicht fest.

    „Was wir mit einem weinenden Auge zurücklassen sind die Schüler und Lehrer“, sagt Denninger. Nicht vermissen werden die beiden dagegen – da sind sie sich einig – die viele Arbeit. Die zusätzlichen Aufgaben hatten in den vergangenen drei Jahren immer mehr zugenommen, sagt Denninger, nicht aber die zeitlichen Ressourcen, die man für sie habe. Auch in der Gesellschaft habe sich ein Wandel vollzogen: „Die Wertschätzung für die Kollegen wird häufig von Eltern infrage gestellt“, sagt er.

    Für die gewonnene Freizeit haben die beiden schon viele Pläne. „Zuerst einmal ausschlafen“, sagt Weindler und lacht. Und wieder mehr Sport machen, sich spontan mit Freunden treffen und wieder mehr lesen, „in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen“. Denninger will vor allem viel Zeit mit seiner Familie verbringen. Ansonsten stehen Wanderungen und Radtouren auf dem Programm, „alles Dinge, die wir vorher zurückgestellt haben.“ Eine erneute Teilnahme an einem Marathon steht für ihn dagegen nicht auf dem Plan: „Das war einmal von Null auf Hundert und dann wieder von Hundert auf Null“, sagt er und lacht. Auch zueinander wollen Denninger und Weindler Kontakt halten. „Das Dream-Team“, sagt Denninger, „wird sich sicher nicht aus den Augen verlieren.“

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