Deniz Yücel wirkt gelassen, geradezu unerklärlich lässig bei seiner Lesung im vollen Roxy. Unglaublich, wenn man an alles denkt, was hinter ihm liegt: Neun Monate Isolationshaft in einem Istanbuler Knast. Yücel ist sich sicher: Hätte es die von vielen Kollegen, Künstlern und solidarischen Menschen geteilte Aktion „#freedeniz“ nicht gegeben, er säße wohl heute noch in Haft. Im Gefängnis kam die Angst, vergessen zu werden: „Da denkst du nicht an die Jahre, die vielleicht vor dir liegen.“
Ulm