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Landrat stoppt strahlende Abfälle

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Landrat stoppt strahlende Abfälle

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    Vorerst wird kein strahlender Abfall mehr in Weißenhorn verbrannt. Landrat Thorsten Freudenberger (CSU) hat am Dienstag angewiesen, „bis zur Klärung aller Umstände“ kein frei gemessenes radioaktives Material aus dem Kernkraftwerk in der Müllverbrennungsanlage mehr anzunehmen.

    Am selben Tag hatte die Kreis-SPD Freudenberger aufgefordert, er solle diese Praxis sofort stoppen. Dazu müsse er kraft Amtes eine sogenannte Dringliche Anordnung erlassen. Eine solche sieht die Geschäftsordnung des Kreistags vor, wenn eine Angelegenheit so dringend erledigt werden muss, dass sie nicht bis zur nächsten Sitzung des

    In dem Antrag an Freudenberger fordern die Sozialdemokraten zudem, den Vertrag über die Müll-Ehe zwischen den Kreisen Neu-Ulm und Günzburg neu zu verhandeln. Das Ziel dabei: In Weißenhorn sollten keine sogenannten „freigemessenen“ Stoffe aus dem Kernkraftwerk Gundremmingen mehr angeliefert werden. Wenn keine Einigung zustande komme, solle die Vereinbarung „unverzüglich“ gekündigt werden. Da auch andere Kreise ihre Abfälle in Weißenhorn verfeuern, müsse zudem sichergestellt werden, dass da keine radioaktiv belasteten Stoffe dabei seien.

    In ihrer Begründung schreiben die Kreis-Sozialdemokraten, seit der jüngsten Sitzung des Umwelt- ausschusses habe sich „eine Dynamik entwickelt, die einen dringenden Handlungsbedarf erfordere“. Damals hatte Herbert Richter die Befürchtung geäußert, dass große Mengen Abfall, die durch den Rückbau des Kernkraftwerks anfallen, in Weißenhorn entsorgt werden würden. Wenig später stellte sich heraus, dass bereits seit Anfang 2016 freigemessenes, also nur noch leicht radioaktiv belastetes Material in der Weißenhorner Feuerung landet. Die SPD argumentiert, freigemessene Stoffe seien nicht völlig frei von Strahlung. Die Auswirkungen auf die Umwelt, die Beschäftigten und die Anlage ließen sich „aus unserer Sicht nicht abschätzen“. Heute will der Landrat dem

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