Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Neu-Ulm: Zahlreiche Bewerber bringen sich für Nüßlein-Nachfolge in Stellung

Landkreis Neu-Ulm

Zahlreiche Bewerber bringen sich für Nüßlein-Nachfolge in Stellung

    • |
    Georg Nüßlein ist aus der CSU ausgetreten. Nun will seine Ex-Partei klären, wer ihm als Kandidat für den Bundestag folgen soll.
    Georg Nüßlein ist aus der CSU ausgetreten. Nun will seine Ex-Partei klären, wer ihm als Kandidat für den Bundestag folgen soll. Foto: Soeren Stache, dpa (Archivbild)

    Enttäuschung und Unmut - diese beiden Gefühle hätten die online abgehaltene Sitzung des CSU-Kreisvorstands geprägt, berichtet Kreisvorsitzender Thorsten Freudenberger. Die Christsozialen haben darüber gesprochen, wie sich jene Delegierten vorstellen können, die am 29. April den CSU-Bundestagskandidaten wählen sollen. Eine Entscheidung über mögliche Kandidaten gebe es noch nicht, sagt Freudenberger. Und doch hat sich am Wochenende einiges bewegt.

    Am Tag nach der Online-Versammlung tagte die Kreisvertreterversammlung der CSU Günzburg im Günzburger Forum am Hofgarten. Der Kreisverband, der mit der sogenannten Maskenaffäre im Zentrum eines deutschlandweit politischen Erdbebens steht, muss sich völlig neu aufstellen. Denn Alfred Sauter wird den Vorsitz, den er seit dem Jahr 1996 inne hatte, nicht länger ausüben. Am Freitag hatte der Landtagsabgeordnete erklärt, dieses Amt auf Kreisebene ruhen zu lassen. Am Sonntag nun gab er in einer schriftlichen Stellungnahme bekannt, das Amt niederzulegen. Auch den Posten des Vorsitzenden der CSU-Finanzkommission gibt Sauter ab – und verliert damit Sitz und Stimme im Präsidium und im Vorstand seiner Partei.

    Günzburg: Alfred Sauter gibt alle Parteiämter in der CSU ab

    Am 29. April werden Delegierten über den CSU-Kandidaten für den Bundeswahlkreis Neu-Ulm (dazu zählen die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und Teile des Unterallgäus) entscheiden. Thorsten Freudenberger sagte unserer Redaktion, es gebe gute und geeignete Interessentinnen und Interessenten aus dem Kreis Neu-Ulm. Jede und jeder von ihnen solle in einem digitalen Format die Gelegenheit bekommen, sich vorzustellen. Details dazu stünden aber noch nicht fest.

    Namen für die Kandidatur werden gehandelt, aber noch nicht genannt. Dem Vernehmen nach sollen sich im Landkreis Neu-Ulm sieben Personen eine Bewerbung zutrauen, im Landkreis Günzburg sind es ähnlich viele. Dort kommen sie vor allem aus dem Landkreissüden. Wer nicht mehr zur Verfügung steht, ist Leipheims Bürgermeister Christian Konrad, der – wie unsere Redaktion erfahren hat – ursprünglich Interesse gezeigt hatte, aber inzwischen wieder zurückgezogen hat.

    Konrad hält es für zunehmend schwierig, das Direktmandat überhaupt noch zu erringen. Geeignete Bewerber wollen nicht oder nicht mehr. Andere, die sich für fähig halten, passen vielleicht nicht ins Anforderungsprofil. Über all das haben sich am Sonntag die CSU-Kreisvorsitzenden Thorsten Freudenberger (Neu-Ulm), Franz Pschierer (Unterallgäu) und der Günzburger CSU-Vize Georg Schwarz unterhalten. Treffpunkt war im Unterallgäu. Bereits zuvor hatten sich die CSU-Politiker gegenseitig versichert, dass regionale Aspekte angesichts dieser Situation nicht ausschlaggebend sein dürfen.

    Lesen Sie auch:

    CSU in der Krise: Sauter lässt Vorsitz ruhen, mögliche Bundestagskandidaten winken ab

    Bundestagswahl: Wer wird bei der CSU der Nachfolger von Georg Nüßlein?

    Der Fall Nüßlein: Von alten Seilschaften, Lobbyisten und der Gier nach Geld

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden