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Landkreis Neu-Ulm: Wo wurde wie viel geimpft? Corona-Impfzentren im Kreis Neu-Ulm im Vergleich

Landkreis Neu-Ulm

Wo wurde wie viel geimpft? Corona-Impfzentren im Kreis Neu-Ulm im Vergleich

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    Die Impzentren im Landkreis Neu-Ulm, von links nach rechts: Illertissen, Weißenhorn und Neu-Ulm. Wo wurde bisher am meisten geimpft?
    Die Impzentren im Landkreis Neu-Ulm, von links nach rechts: Illertissen, Weißenhorn und Neu-Ulm. Wo wurde bisher am meisten geimpft? Foto: Alexander Kaya (2) / Michael Kroha

    Noch immer sorgt das Impfen für Frust bei vielen Menschen im Kreis Neu-Ulm. Unsere Redaktion erreichen beinahe täglich Fragen: Ist das Impfzentrum in Neu-Ulm nicht viel zu klein? Wird in Weißenhorn nicht viel schneller geimpft? Wer ist aktuell an der Reihe? Selbst Impfärzte sprechen von einem "Chaos". Mithilfe von Zahlen werfen wir einen Blick auf die Lage in den Impf-Stationen in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertissen.

    Mehr als 78.000 Impfungen gegen das Coronavirus haben nach Angaben des Neu-Ulmer Landratsamtes im Kreisgebiet seit Beginn der Kampagne stattgefunden. Hiervon entfallen zwei Drittel auf die drei Impfzentren in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertissen. Zum Stand von Montag, 17. Mai, waren es dort 52.058 Immunisierungen - davon bekamen 39.113 Menschen ihre erste und 12.942 ihre zweite Spritze. Verwendet wurde in über 80 Prozent der Fälle das Vakzin des Herstellers Biontech/Pfizer, in 14 Prozent kam AstraZeneca zum Einsatz und gerade mal 4,4 Prozent der Impfungen entfallen auf Moderna.

    Die Hausärzte im Kreis Neu-Ulm werden seit Ende März mit den begehrten Ampullen versorgt, die vor schweren Verläufen einer Corona-Erkrankung schützen sollen. Zum Stand von Dienstag, 18. Mai, wurden in den Praxen insgesamt 26.388 Impfungen vorgenommen - davon 24.946 Erst- und 1382 Zweitimpfungen. Wie viele Ärzte die Pikse vorgenommen haben, ist nicht bekannt.

    Wie viele Menschen sind im Kreis Neu-Ulm schon voll geimpft?

    Unterm Strich haben bis Mitte dieser Woche also mindestens 14.324 Menschen im Kreisgebiet ihre volle Impfung erhalten. Bei insgesamt rund 175.000 Einwohner im Kreis entspricht das einer Quote von 8,2 Prozent, die unter Berücksichtigung der nach der Impfung einzuhaltenden Wochen auch als vollgeimpft gelten und so wieder viele ihrer Grundrechte zurückbekommen. Der mit Abstand größte Teil davon ist über 80 Jahre alt. Über die Impfzentren haben insgesamt 6846 Personen aus dieser Altersgruppe ihre zwei Spritzen schon erhalten. Nach Angaben des Landratsamtes leben im Kreisgebiet rund 12.000 Menschen im Alter über 80 Jahren. In der Altersstufe zwischen 70 und 80 gelten 2100 Personen als voll geimpft (bei rund 15.000 im gesamten Landkreis gemeldeten), zwischen 60 und 70 sind es 877 (bei rund 22.000 im Landkreis).

    Während bei den Hausärzten in Bayern seit Donnerstag die Priorisierung aufgehoben ist, vermeldet das Neu-Ulmer Landratsamt, dass man in den hiesigen Impfzentren mittlerweile in der Prio-Gruppe drei angelangt sei. Jedoch sei der Impfstoff gerade "generell knapp", weshalb in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertissen kaum Erstimpfungen möglich seien. Der Fokus liege auf den Zweitimpfungen.

    Warum in Weißenhorn so viele Menschen gegen Corona geimpft wurden

    Interessant wird es bei einem detaillieren Blick auf drei Impfzentren (IZ): Auf das größte in Weißenhorn - zuständig für rund 72.000 Einwohner aus Elchingen, Nersingen, Weißenhorn, Senden, Holzheim, Pfaffenhofen, Roggenburg und Buch - entfallen mit insgesamt 33.248 die meisten Immunisierungen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist dieses IZ von Beginn an (27. Dezember 2020) in Betrieb. Das hat zur Folge, dass ganz am Anfang auch Menschen aus der Stadt Neu-Ulm, die eigentlich dem IZ Neu-Ulm zugeordnet gewesen wären, nach Weißenhorn geschickt wurden. Das war auch der Fall, als das Neu-Ulmer IZ während der Osterferien umgebaut wurde. Zum anderen werden in der behördlichen Statistik auch alle Impfungen der mobilen Teams, die in den Senioren- und Pflegeheimen unterwegs waren, dem IZ Weißenhorn zugerechnet. Bis einschließlich Sonntag, 16. Mai, waren das rund 7300 Impfungen - davon 4860 Erst- und 2430 Zweitimpfungen.

    Stutzig werden könnte, wer ein Auge auf die gesamten Impfungen der beiden anderen IZ wirft. Neu-Ulm - allein zuständig für die Donaustadt sowie deren Stadtteile mit rund 58.000 Einwohner und gestartet am am 10. Januar - kommt auf 10.035 Pikse. Illertissen - zuständig für rund 46.000 Einwohner aus Altenstadt, Bellenberg, Illertissen, Kellmünz, Oberroth, Osterberg, Unterroth sowie Vöhringen und gestartet acht Wochen später als Neu-Ulm, schafft es bereits auf 8772 Immunisierungen.

    Wie kann das sein? Ist Neu-Ulm zu klein? Das Landratsamt gibt hier zu bedenken: Es sei von Anfang an klar gewesen, dass im Laufe der Kampagne auch Hausärzte mit einbezogen werden sollen. Die Hausarztdichte in Neu-Ulm sei im Vergleich zu den eher ländlichen Regionen des Landkreises größer. Die Impfungen in den Praxen seien daher als "wesentlicher Faktor" zu berücksichtigen. Eine Aufschlüsselung der Impfungen bei Hausärzten nach Gemeinden war vom Landratsamt und von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern nicht zu bekommen.

    Beim Impfen läuft längst nicht alles rund – das verärgert so manchen impfwilligen Bürger: Lesen Sie dazu den Kommentar: Pandemie im Landkreis Neu-Ulm: Verständlich, dass der Impffrust steigt

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