Irgendwie erinnert das ein wenig an die 50er und 60er Jahre, an die Zeit des Wirtschaftswunders: Da waren die Arbeitskräfte knapp, deshalb wurden Arbeiter aus dem Ausland geholt. Jetzt ist es wieder so weit. Kreishandwerksmeister Michael Stoll kennt Unternehmen, die werben gezielt Fachkräfte im Ausland an. Wer einen guten Kumpel oder einen Verwandten in Osteuropa hat, der das Anforderungsprofil der Firma erfüllt, kann sich sogar eine Prämie verdienen, wenn er die entsprechende Person hierher zum Schaffen holt. Stoll nennt keine Namen, berichtet aber von einem Unternehmen, das ein Haus kauft, damit die neuen Mitarbeiter aus dem Ausland ein Dach über dem Kopf bekommen. Der Fachkräftemangel im Handwerk ist groß – und Nachwuchs lässt sich nur schwer bekommen, das hat auch etwas mit der bayerischen Asylpolitik zu tun.
Landkreis Neu-Ulm