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Landkreis Neu-Ulm/Ulm: Freibäder im Landkreis dürfen öffnen: Badespaß im Schichtbetrieb

Landkreis Neu-Ulm/Ulm

Freibäder im Landkreis dürfen öffnen: Badespaß im Schichtbetrieb

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    Szenen aus dem Sommer 2019: Im Juli vergangenen Jahres war der Ansturm im Neu-Ulmer Donaubad riesig. Dieses Jahr wirft die Corona-Pandemie Schatten auf die Badesaison: Es kann nur im Schichtbetrieb und mit Anmeldung geschwommen werden.
    Szenen aus dem Sommer 2019: Im Juli vergangenen Jahres war der Ansturm im Neu-Ulmer Donaubad riesig. Dieses Jahr wirft die Corona-Pandemie Schatten auf die Badesaison: Es kann nur im Schichtbetrieb und mit Anmeldung geschwommen werden.

    Auch wenn die Wetteraussichten in der kommenden Woche nicht vielversprechend aussehen: Was wäre ein Sommer ohne Freibad? Die bayerische Landesregierung hat eine Öffnung von Freibädern ab Montag, 8. Juni, genehmigt. Doch die Badbetreiber im Landkreis stecken noch mitten in den Vorbereitungen, die Auflagen in diesem Jahr sind wegen des Coronavirus um einiges strenger.

    Jochen Weis, Geschäftsführer des Donaubads darf nach langer Vorbereitung das Freibad am Dienstag, 9. Juni öffnen. Die Betreiber des Freibades mussten noch auf die Zustimmung des Aufsichtsrates warten, die am Donnerstagnachmittag kam. Um Hygienestandards einhalten sowie Besuchsströme steuern zu können, werden mehrere Badezeiträume pro Tag festgelegt, so Weis. Es gibt einen Termin für Frühschwimmer, dann einen Badetarif für vormittags und nachmittags sowie eine Schicht für Spätschwimmer. Erfreuliche Nachricht: Die Eintrittspreise sind billiger geworden. So zahlt ein Erwachsener beispielsweise für den Früh- und Spätschwimmertermin je 2,50 Euro.

    Das SSV-Bad in Ulm öffnete schon am Dienstag

    Auf der anderen Seite der Donau waren die Bäder früher dran: Bereits am Dienstag nach Pfingsten öffnete das SSV Ulm-Freibad seine Tore. Vorerst können allerdings nur Mitglieder des Vereins schwimmen gehen – dafür müssen sie einen Schwimmkurs buchen. Ohne Anmeldung kommen geht in dieser Freibad-Saison nicht.

    Andreas Palige von der Stadt Weißenhorn sagt zum Starttermin des Freibads: „Wir wollen auf jeden Fall im Juni aufmachen, aber die Technik muss erst noch eingerichtet werden.“ Mit Technik meint er ein Reservierungssystem, das erforderlich ist, um in Corona-Zeiten den Überblick über die Badegäste zu behalten. „Wir sprechen hier noch über ungelegte Eier“, sagt Palige am Mittwoch. Das System für das

    In Weißenhorn wird noch an einem Reservierungsplan gefeilt

    Doch so könnte es aussehen: Badegäste können sich in eine von drei Schichten eintragen, eine von 9 bis 12 Uhr, eine ab 12.30 bis 15.30 Uhr und eine Schicht von 16 bis 19 Uhr. Zwischendrin wird desinfiziert. „Das ist vom Ablauf her einfach am geschicktesten“, sagt Palige. Denn man habe einen guten Überblick und könne mögliche Infektionsketten in den unterschiedlichen Schichten nachweisen. Bei der Online-Eintragung soll jeder Gast seine Daten angeben, an der Kasse muss dann nur abgeglichen werden. Etwa 200 Leute können laut Palige pro Schicht baden. Beim Wort Schicht muss der Mitarbeiter etwas schmunzeln: „Das klingt immer so nach Arbeit, aber baden gehen soll ja eigentlich Spaß machen.“

    Der Weißenhorner Betriebsleiter Malte Hörger meint aber: „Dieses Jahr geht es nur um das Schwimmen.“ Er berichtet vom Beckenrand aus, was in dieser Woche im Freibad passiert. Neben den klassischen Vorbereitungen wie Grünschnittarbeiten oder Anlagenpflege sind die Extra-Corona-Vorbereitungen nämlich ganz schön umfangreich. Bei der Kasse angefangen: „Wir brauchen noch einen Spuckschutz, dann die Abstandsbegrenzungen natürlich, die Wegweiser, eine Beschilderung zu den allgemeinen Hygienemaßnahmen im Bad, einen Hinweis, wenn möglich, bargeldlos zu zahlen, und so weiter“, sagt

    So ähnlich könnte das Online-Freibadportal der Stadt Weißenhorn auch aussehen. Badegäste sollen sich dann in ein freies Zeitfenster eintragen.
    So ähnlich könnte das Online-Freibadportal der Stadt Weißenhorn auch aussehen. Badegäste sollen sich dann in ein freies Zeitfenster eintragen.

    150 Personen dürfen in das Schwimmerbecken im Weißenhorner Bad, allerdings sind zwei Bahnen abgetrennt. Dass man beim Kraulen aus Versehen anderen Schwimmern in die Quere kommt, wird dieses Jahr also nicht passieren. Darauf werden die Bademeister achten. „Den Körperkontakt zu vermeiden, ist ein großes Problem im Bad“, sagt Hörger. Nicht nur im Wasser, sondern auch außerhalb: wenn ein Kind beispielsweise aus dem Becken gerettet werden oder im schlimmsten Fall Mund-zu-Mund beatmet werden muss. Oder auch nur ein aufgeschürftes Knie: „Einfach schnell Pflaster drauf gibt es heuer nicht“, sagt Hörger.

    Das Kiosk im Freibad wird ebenfalls öffnen

    Nach dem Schwimmen gibt es eine Stärkung am Kiosk, der wird nämlich, unter Einhaltung der Regeln für die Gastronomie, öffnen. Wo die Schlange vor den Pommes lang war, wird sie dieses Jahr wegen der Abstandsmarkierungen noch länger. Nach der Schule mit den Freunden zum Chillen ins Freibad sei 2020 aber nicht drin, sagen die Verantwortlichen. Bei Schülern unter 14 Jahren ist das dieses Jahr eh nicht möglich. Laut dem Bayerischen Städtetag dürfen Kinder unter 14 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Bad.

    „Die Premiumlösung für alle wird es nicht geben“, sagt Palige. Er vermutet, dass sich vor allem Dauerkartenbesitzer beschweren werden, weil sie ihre Karte in dieser Saison nicht nutzen können. Denn das Reservierungssystem funktioniert nur mit Einzeleintrittspreisen. Das sei praktikabel und händelbar. „Wir hätten zwischenzeitlich nicht gedacht, dass wir dieses Jahr überhaupt öffnen“, sagt Palige. Deswegen sei er froh, den Freibadgängern überhaupt das Schwimmengehen zu ermöglichen. Das Wochenende vom 20. Juni ist für die Öffnung des Weißenhorner Freibads angepeilt.

    In Senden steht das noch in den Sternen. Verwaltungsmitarbeiter Werner Gentner sagt zur Situation im Seebad: „Wir warten noch auf die genauen Ausführungsvorschriften, bis jetzt gab es vorläufige Hinweise vom Städtetag.“ Bei grünem Licht dauere es trotzdem noch ein bis zwei Wochen bis zur Öffnung, denn vorher müssen Wasserproben entnommen und getestet werden. „In den Pfingstferien wird das nichts mehr“, sagt Gentner.

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