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Landkreis Neu-Ulm: Starker Auftritt für Illertisser

Landkreis Neu-Ulm

Starker Auftritt für Illertisser

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    Der Illertisser Fabio Diso lässt in seiner Rolle als Fußballstar „Pablo Garcia“ im Musical „I Am From Austria“ seine Muskeln spielen. Premiere des Stücks ist am Samstag im Raimund-Theater in Wien
    Der Illertisser Fabio Diso lässt in seiner Rolle als Fußballstar „Pablo Garcia“ im Musical „I Am From Austria“ seine Muskeln spielen. Premiere des Stücks ist am Samstag im Raimund-Theater in Wien Foto: VBW Deen van Meer

    Fabio Diso hat den Sprung auf die großen Bühnen geschafft: Der 27-jährige Illertisser, der einst auf der Schwabenbühne sein schauspielerisches Talent entdeckte, hat schon in Musicals wie „Evita“, „We Will Rock You“ und „Mamma Mia“ mitgespielt. Mittlerweile wohnt und arbeitet er in Wien – und bereitet sich dort auf sein nächstes Projekt vor.

    Die vergangenen rund acht Wochen hat er sich mit Texten, Tänzen und Choreografien beschäftigt. „Das ist immer sehr intensiv“, sagt Diso. In den Proben werden Abläufe koordiniert – hinter und vor der Bühne. „Es treffen sehr viele verschiedene Faktoren aufeinander, neben der künstlerischen Seite auch die technische auf der Bühne“, erklärt der Musicaldarsteller, der am Samstag, 15. September,  bei einer Weltpremiere im Raimund-Theater mitwirken wird. „I Am From Austria“ heißt das neue Musical, in dem Diso einen argentinischen Fußballer mimen darf. Die Produzenten dachten für die Rolle des „Pablo Garcia“ an einen Südländer, zwischen 25 und 30 Jahre, Fußballer, Gesangs-Stimmlage Tenor. „Das bin ich!“, sagt der Sohn einer Spanierin und eines Italieners und muss dabei lachen. „Beim Musical ist es wichtig, dass der eigene Typ zur Rolle passt“, erklärt er. „Ich habe beim Casting einige Fußballtricks gemacht, ich war ja früher auch beim FV Illertissen aktiv“, sagt er.

    An die Musik, die in dem österreichischen Musical zu hören sein wird, musste sich Diso jedoch erst herantasten. Mehr als 20 Rainhard-Fendrich-Hits, wie etwa „Macho Macho“, werden gespielt. „Ich kannte die Lieder nicht“, gibt er zu. Dennoch wollte er bei der Geschichte um einen österreichischen Filmstar, der international Karriere macht und dann zum Opernball nach Wien zurückkehrt, unbedingt dabei sein.

    Diso kann mit seinen gerade einmal 27 Jahren schon auf eine beachtliche Schauspiel- und Gesangskarriere blicken: Angefangen hat alles auf der Schwabenbühne, außerdem spielte er in einer Band. Seine Gesangslehrerin war eines Tages der Meinung, er könne mehr aus seinem Talent machen. Diso machte seinen Hauptschulabschluss, besuchte anschließend die Realschule und holte sein Abitur in Ulm nach. Einmal seinen Lebensunterhalt als Musicaldarsteller zu verdienen, sei nie sein Traum gewesen. „Es gab viele Berufe, die mich interessiert hätten. Zum Beispiel Polizist. Ich hätte mir auch vorstellen können, zu studieren.“ Aber er liebe das Singen und das Schauspielen. „Das Schöne daran ist, Menschen in eine andere Welt zu entführen“, sagt Diso. Und er wollte sein Glück in dieser Branche versuchen. Unter 700 bis 800 Bewerbern der renommierten „Joop van den Ende Academy“ konnte sich Diso zusammen mit zwölf weiteren Nachwuchsdarstellern durchsetzen. Ohne ein Stipendium sei das aber nicht möglich gewesen, so Diso, der mittlerweile sehr gut verdient, wie er selbst sagt.

    „Nach drei Jahren intensiver Ausbildung in Ballett, Jazz, Gesang, Pop und Schauspiel ging es dann für mich los“, sagt er. Er spielte unter anderem in „Arielle – die kleine Meerjungfrau“, „Anastasia“ und „Mamma Mia“. Und wo will er hin? Vielleicht nach Hollywood? Vielleicht zum Film? „Mein Ziel ist es, langfristig in dem Beruf Erfolg zu haben, in dem ich auch immer wieder Arbeit finde“, sagt der 27-Jährige. Eine seiner Musicalkolleginnen sei um die 70 Jahre alt und wirke immer noch aktiv auf der Bühne mit. Zum Film wolle er jedenfalls erst mal nicht.

    Trotz seiner vielen Aufführungen im gesamten deutschsprachigen Raum, bemüht sich Diso, regelmäßig in seine Heimat zu reisen. „Es ist natürlich nicht einfach, nach Illertissen zu kommen, weil oft die Zeit fehlt“, sagt der Musicaldarsteller. Er müsse für die Fahrten in die Vöhlinstadt meist Urlaub nehmen und komme dann oft für eine ganze Woche seine Familie und die sechs Geschwister besuchen. „Es leben alle meine Geschwister dort“, sagt er. „Ich bin eben ein kleiner Ausreißer.“

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