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Landkreis Neu-Ulm: So bereiten sich Schulen im Landkreis Neu-Ulm auf den Start vor

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So bereiten sich Schulen im Landkreis Neu-Ulm auf den Start vor

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    An der Wirtschaftsschule in Senden beginnen am Montag zunächst nur zwei Abschlussklassen mit dem Unterricht. Die Schüler lernen in kleinen Gruppen verteilt im Gebäude.
    An der Wirtschaftsschule in Senden beginnen am Montag zunächst nur zwei Abschlussklassen mit dem Unterricht. Die Schüler lernen in kleinen Gruppen verteilt im Gebäude. Foto: Angela Häusler

    Hektik an den Schulen im Landkreis: Zum Unterrichtsstart der Abschlussjahrgänge am kommenden Montag muss wegen Corona alles anders laufen als gewohnt. „Einige Leute zerbrechen sich bei uns gerade den Kopf darüber, wie wir das umsetzen“, berichtet Gerhard Lantenhammer, Schulleiter des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums (NKG) in Weißenhorn. 86 Abiturienten werden am NKG am Montag den Schulunterricht wieder aufnehmen. Schließlich stehen ihre Abiturprüfungen an, für die Gymnasiasten beginnen die Prüfungstage am 20. Mai. Bis dahin sind es noch sechs Schulwochen, in denen sie dafür lernen können. „Wir wollen gut vorbereitet sein und sie unterstützen, wo es geht“, sagt Lantenhammer über die neuen Lernbedingungen. Denn der Schulalltag gestaltet sich ab sofort völlig anders – und das nicht nur am Gymnasium.

    Die Klassen werden am NKG in Gruppen zu maximal 15 Personen aufgeteilt. Vier Quadratmeter Platz muss jeder Schüler nach den neuen Bestimmungen des bayerischen Kulturministeriums haben, die Abstände zueinander sollen wenigstens 1,5 Meter betragen. Gruppenarbeiten gibt es nicht, unterrichtet wird, wenn nötig, in Schichten. Für den Aufenthalt im Schulhaus und während der Unterrichtspausen gibt es ebenfalls Regeln. Toilettengänge etwa haben allein zu erfolgen, und es gibt weder Mensabetrieb noch Kioskverkäufe. Am Weißenhorner Gymnasium haben die Lehrer mit heißer Nadel neue Stunden- und Raumpläne gestrickt, „das haben jetzt eben alle Schulen an der Backe“, sagt der Rektor. Vorrangig, so Lantenhammer, sind jetzt erst einmal die schriftlichen Prüfungsfächer dran, „wir helfen alle zusammen, damit die Schüler gut vorbereitet sind“. Und er hofft, dass das Lehrerkollegium am Montag vollzählig antritt, denn die Risikopatienten unter ihnen müssten nicht zwingend unterrichten, sondern könnten sich anderswo einsetzen lassen.

    Desinfektionsmittel an der Wirtschaftsschule in Senden

    Helga Grabinger, Rektorin der Städtischen Wirtschaftsschule Senden, ist ebenso vorbereitet: „Wir haben Desinfektionsmittel und Papierhandtücher angeschafft.“ Auch das dortige Lehrerkollegium überlegt derzeit genau, wer wann in welchem Raum unterrichtet wird. An der WiSS gehe das vergleichsweise entspannt zu, weil es nur zwei Abschlussklassen gibt. Doch ziehen am 11. Mai möglicherweise die 9. beziehungsweise 8. Klassen nach, seien bereits acht der zehn verfügbaren Klassenzimmer belegt. Grabinger hat aber noch eine andere Frage im Kopf: Sie hofft, dass alle Buslinien, die die Schüler zur Schule bringen, in der kommenden Zeit auch fahren werden.

    „Mit Lernstoff werden die Schüler gut versorgt“, sagt Julia Kauder, Konrektorin der Christoph-Probst-Realschule in Neu-Ulm, wo sich nun 101 Schüler auf die Mittlere Reife vorbereiten. „Wir legen jetzt großen Wert auf die Prüfungsfächer, damit auch alle gut vorbereitet sind“, so die Pädagogin. Für die Heim-Beschulung wurden sowohl Online-Lernplattformen als auch Arbeitsblätter auf Papier genutzt. „Es gibt viele fleißige Schüler, die ihre Aufgaben gut erledigen“, berichtet Kauder über die Resonanz der Eleven. Für Mädchen und Jungen, die mit dem Lernen zu Hause Probleme hatten und haben, bietet die Schule jetzt eine „Intensivbetreuung“ an. Ein Team aus Lehrern, Schulleitungsmitgliedern und Sozialpädagogen soll die Schüler bei Bedarf besonders unterstützen. Zudem sind jetzt noch jüngere Schüler im Rahmen der Notfallbetreuung im Schulhaus.

    In Illertissen bilden Schüler kleine Guppen

    120 Schüler der 9. und 10. Klassen werden derzeit an der Illertisser Erhard-Vöhlin-Mittelschule auf ihre Abschlüsse vorbereitet. Der Unterricht findet vormittags statt, in Gruppen von höchstens zwölf Schülern, die aufs ganze Haus verteilt lernen. Vor allem die prüfungsrelevanten Fächer werden in den letzten Wochen noch gepaukt. „Viele Schüler sehnen sich danach, wieder den normalen Schulalltag zu haben, erstens wegen ihrer Freunde und auch, weil es nicht allen leicht fällt, alleine zu lernen“, sagt Rektorin Monika Scherzer. Es habe sich aber auch gezeigt, dass viele Schüler sehr gut mitmachten. Und sie ist guter Dinge, was die anstehenden Prüfungen angeht – die Schüler werden trotz aller Herausforderungen gut vorbereitet. Für den Schulstart am Montag hofft sie, dass die Schüler, die mit dem ÖPNV fahren, auch alle ihre Masken dabeihaben. In der Schule besteht zwar keine Pflicht, wohl aber in Bus und Bahn.

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