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Landkreis Neu-Ulm: In Corona-Zeiten machen die Menschen im Landkreis Neu-Ulm mehr Müll

Landkreis Neu-Ulm

In Corona-Zeiten machen die Menschen im Landkreis Neu-Ulm mehr Müll

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    Die Menge an Müll wächst, die in Weißenhorn verbrannt werden muss.
    Die Menge an Müll wächst, die in Weißenhorn verbrannt werden muss. Foto: Alexander Kaya

    Das Plastikzeitalter lebt gerade zu Pandemie-Zeiten ganz besonders auf, denn Mitnahme-Essen steckt meist in Kunststoffverpackungen. Auch die Corona-Tests kommen ohne das billige Material aus Erdöl nicht aus. Doch wie wirkt sich das auf die Müllverbrennungsanlage in Weißenhorn aus?

    Vor jeder Sitzung des Kreistages oder eines Kreis-Ausschusses müssen sich Besucher und Politiker testen lassen. Dabei fiel der Grünen Gabriele Salzmann mal wieder auf, wieviel Plastik dabei verbraucht wird. Deshalb wollte sie in der jüngsten Zusammenkunft des Werkausschusses wissen, was denn das für Auswirkungen auf die Müllverbrennungsanlage habe. Kunststoff besitzt einen höheren Heizwert als andere Materialien, die im Weißenhorner Ofen landen. Vor dem Verbrennen wird der Müll gemischt. Nun könnte es nach Ansicht von Gabriele Salzmann wegen des deutlich gestiegenen Plastikanteils problematisch werden, eine ausgewogene Mischung hinzubekommen. Zum höheren Kunststoffaufkommen trägt ihrer Ansicht nach auch bei, dass mittlerweile an Schulen, aber auch anderswo umfassend getestet wird.

    Kreis Neu-Ulm: Die Menge an Hausmüll nimmt zu

    Allerdings stellt die Kunststoffmenge kein großes Problem dar, wie Thomas Moritz, Werkleiter der Weißenhorner Anlage, erläutert. Die sei schon vorher erhöht gewesen. Was ihn viel mehr zum Nachdenken bringe, sei die wachsende Hausmüllmenge. Obwohl mittlerweile durch die Gelbe Tonne in Vöhringen, Illertissen und Weißenhorn mehr Kunststoff aussortiert und eingesammelt werde, nimmt der Hausmüll zu, möglicherweise auch durch Testutensilien und gebrauchte Masken.

    Im ersten Quartal dieses Jahres hat sich die Hausmüllmenge gegenüber dem gleichen Zeitraum 2020 nach einer Auflistung des Abfallwirtschaftsbetriebes weiter erhöht. Offenkundig misten die Menschen in Zeiten des Lockdowns verstärkt Häuser und Wohnungen aus. Das zeigt sich an der gewachsenen Sperrmüllmenge. Trotz Gebührenerhörung und schlechtem Wetter, so Moritz, sei das Niveau weiterhin hoch. Weil sich dieser Trend bereits im vergangenen Jahr abzeichnete, darf in diesem Jahr mehr Müll brennen, als eigentlich genehmigt, nämlich 112.500 statt 110.000 Tonnen. Allerdings nimmt der AWB durch den höheren Abfallberg auch mehr ein als geplant. Die Erlöse liegen bereits rund sieben Prozent über dem Planansatz. Dies sei in erster Linie auf höhere Wertstofferlöse und auf die gestiegenen Restmüllmengen zurückzuführen.

    Wenig strahlender Müll aus Gundremmingen

    Was das Aufregerthema des Jahres 2019 betrifft - damals wurde bekannt, dass im Weißenhorner Ofen leicht strahlender Abfall aus Gundremmingen landet - so ist es ruhig um die sogenannten freigemessenen Abfälle geworden. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 1,36 Tonnen verbrannt, die aus dem Kernkraftwerk stammen. Nach den Worten des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber dürfen in Weißenhorn jährlich bis zu 100 Tonnen solcher schwach strahlenden Materialien in Rauch aufgehen.

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