Der Fasching gilt gemeinhin als die fünfte Jahreszeit. Diese ist geprägt von Konfetti, Bonbons, bunten Farben und jeder Menge Spaß. Nicht so in dieser, von der Corona-Pandemie geprägten Zeit. Dennoch sind einige Narren sehr kreativ und setzen gute Ideen um, damit trotz der Pandemie Faschingsflair im Landkreis Neu-Ulm aufkommen kann. Wir geben einen Überblick - von der Hoffnung auf Faschingsumzüge im Spätsommer, über die Absagen der Veranstaltungen im Herbst bis hin zur Umsetzung zahlreicher, kreativer Ideen.
Herbst 2020: Fasching im Kreis Neu-Ulm wegen Corona abgesagt
Ende August war noch nicht klar, wie und ob der Fasching im Landkreis Neu-Ulm überhaupt mit Blick auf die Corona-Pandemie stattfinden könnte. Bereits zu dieser Zeit sprachen sich aber zum Beispiel die Verantwortlichen des Karnevalsvereins Pfuhler Seejockel gegen jegliche Teilnahmen an Veranstaltungen aus, während sich andere Vereine optimistischer zeigten. Im Oktober beschlossen die Vereine in Illertissen, Dietenheim, Au und Altenstadt, dass es im Raum Illertissen 2021 keine Faschingsumzüge geben wird. Diese Situation löste großes Bedauern bei vielen Bewohnern im Landkreis aus.
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Narren digital: Wie der Fasching online erlebbar wird
Die Corona-Pandemie zwingt die Narren dazu, in diesem Jahr auf Umzüge und das bunte Treiben in der fünften Jahreszeit in der gewohnten Weise zu verzichten. Viele Narrenzünfte sind aber kreativ und feiern auf dem digitalem Weg. In einem Video stürmen zum Beispiel zwei der Wasamolle das Vöhringer Rathaus. Die Narren aus Dietenheim treffen sich traditionell in der Fasnacht in der Kirche, doch diesmal wurde die Ranzenburger Narrenmesse auf YouTube gefeiert. Außerdem haben junge Faschingsfans der Ranzenburger Narrenzunft aus Dietenheim Filme mit Lego- und Playmobil-Figuren produziert. Der siebeneinhalb Minuten lange Film zum Thema Hofball zeigt vom Einmarsch bis zu den Tänzen der diversen Garden alles, was die wichtigsten Saalveranstaltung der Ranzenburger Fasnet auszeichnet. Und die Pfuhler Seejockel auf Facebook an die Feiern der letzten Jahre.
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Fastnacht unter Corona-Bedingungen
Während die meisten Veranstaltungen abgesagt oder ins Internet verlagert wurden, sorgen die Narrenzünfte dafür, dass das Brauchtum dieses Jahr nicht einfach vergessen wird. Damit trotz Lockdown in den Gemeinden ein festliche Stimmung aufkommt werden die Hausfassaden und Schaufenster geschmückt und Narrenbäume aufgestellt. In Dietenheim unterstützt die Narrenzunft mit dem Verkauf von Fasnets-T-Shirts den Förderverein des Hospiz Illertissen. Und in Altenstadt wandert Wally die Wanderhäx, eine 1,5 Meter große Puppe, von einem Haus zum nächsten.
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Woher kommen die Namen der Narrenzünfte?
Die schwäbisch-alemannische Fastnacht besinnt sich, anders als der rheinische Karneval, auf ihre mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Traditionen. Deshalb suchten viele Narrenzünfte ihre Namenspatronen in alten Sagen. Wem der Sinn nach ein wenig Faschings-Geschichte steht, der kann hier herausfinden was hinter der den Namen der Oberelchinger und Weißenhorner Narrenzünfte Därles-Bärbla und D'r Eschagore steckt:
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