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Landkreis Neu-Ulm: Der Orkan „Sabine“ macht der Feuerwehr viel Arbeit

Landkreis Neu-Ulm

Der Orkan „Sabine“ macht der Feuerwehr viel Arbeit

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    Schlimmes ist eigentlich nicht passiert, dafür machte der Sturm „Sabine“ der Feuerwehr eine Menge Arbeit. Vor allem umgefallene Bäume mussten beseitigt werden.
    Schlimmes ist eigentlich nicht passiert, dafür machte der Sturm „Sabine“ der Feuerwehr eine Menge Arbeit. Vor allem umgefallene Bäume mussten beseitigt werden. Foto: Wilhelm Schmid

    Das ganz große Chaos ist ausgeblieben: Sturmtief „Sabine“ fegte ab den frühen Morgenstunden über die Region hinweg, richtete aber weit weniger Schaden an als befürchtet. Doch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr war es trotzdem ein ausgesprochen arbeitsreicher Montag. Von 4.17 Uhr an mussten die Frauen und Männer ausrücken. Bis zum späten Nachmittag wurden 130 Einsätze im Landkreis registriert. Die meisten galten Bäumen, die auf Straßen gestürzt waren, ferner mussten die

    Bei Dietenheim stürzte ein Baum auf einen Reisebus, doch zu diesem Zeitpunkt saß nur die Fahrerin drin, die allerdings unverletzt blieb. Auf der A7, nördlich des Elchinger Kreuzes, wehte am Vormittag eine heftige Windböe einen leeren Lastwagenanhänger um. Für die Bergung des Gefährts mussten die beiden Fahrbahnen in Richtung Süden zeitweilig gesperrt werden, was zu einem längeren Stau führte.

    Die Ulmer Kripo wurde ebenfalls ein Opfer von "Sabine": Der Orkan deckte ein Gebäude in der Lindenstraße in Söflingen teilweise ab – dort ist die Kriminalpolizei untergebracht. Dachpappe und Isolierung fielen herab und beschädigten mehrere Autos. Auch einen Verletzten melden die Ulmer Ordnungshüter: Ein junger Mann sei gegen 4 Uhr morgens vom Fahrrad gefallen und mit Verdacht auf schwere Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Man wisse aber nicht, ob der Sturm Schuld trage – oder doch eher die alkoholische Beeinflussung des 18-Jährigen.

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    In einigen Gebieten fiel zeitweise der Strom aus, etwa im östlichen Teil Sendens. Nach Angaben der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm blieb er um 5.42 Uhr für eine Stunde lang weg. Rund 1300 Haushalte und Gewerbebetriebe waren betroffen. In weiten Bereichen der Gemeinde Nersingen fiel der Strom gegen 7.45 Uhr aus, erst gegen etwa 9.30 Uhr funktionierte die Versorgung wieder.

    Während die Polizei für Ulm und den Alb-Donau-Kreis 50 Einsätze meldete, rückten die Neu-

    Nach Einschätzung des Neu-Ulmer Kreisbrandrat Bernhard Schmidt ist der der Landkreis noch glimpflich davongekommen: „Es hätte schlimmer sein können.“

    Sturmfrei hatten dagegen Schülerinnen und Schüler: Der Landkreis Neu-Ulm hatte bereits am Sonntagabend bekannt gegeben, dass der Unterricht an allen Schulen am Montag ausfallen wird. Auch einige Kindertageseinrichtungen in der Region blieben geschlossen. Trotzdem waren Betreuer vor Ort. In der Bischof-Ulrich-Grundschule Illertissen etwa war es ein einziges Kind, um das sich Konrektorin Brigitte Kögel kümmerte. Den Vormittag hat die Schülerin ganz entspannt verbracht: „Wir haben ein bisschen Mathematik nachgeholt und jetzt schauen wir einen Film an.“

    Die Wirtschaft im Landkreis Neu-Ulm war vom Sturm wenig betroffen. Zwei der größten Arbeitgeber der Region, Peri in Weißenhorn und Wieland in Vöhringen, teilen auf Nachfrage mit, dass nur wenige Arbeitnehmer zu spät gekommen seien. Auf den Betriebsablauf habe "Sabine" kaum Auswirkungen gehabt, sagten Sprecher der Firmen.

    Welche Schäden das Sturmtief in den Wäldern der Region angerichtet hat, ist noch unklar. Aus Sicherheitsgründen mieden die Mitarbeiter des Forstbetriebs Weißenhorn am Montag die Waldgebiete. „Erst wenn sich der Wind gelegt hat, können wir schauen, was passiert ist“, sagte der stellvertretende Forstbetriebsleiter Christoph Kohler. „Frühestens am Mittwoch werden unsere Leute in die Fläche rausgehen.“ Kohler appellierte auch an alle Bürger, vorerst unbedingt aus den Wäldern draußen zu bleiben: „Es ist dort brandgefährlich.“ Jederzeit könnten lose Äste herunterfallen.

    Der Illertisser Förster Bernd Karrer befürchtet große Verluste in den Wäldern. „Ich habe kein gutes Gefühl. Wenn schon so viele Bäume auf die Straßen gestürzt sind, wird es drinnen im Wald genauso aussehen.“ Es werde sicher ein paar Tage dauern, „bis wir alles aufgeräumt haben.“

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