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Landkreis Neu-Ulm: Coronavirus: Zwangsferien für sieben Schulklassen

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Coronavirus: Zwangsferien für sieben Schulklassen

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    Rasch ausverkauft waren am Montag die Desinfektionsmittel bei Aldi in burlafingen. Nur der öffentliche Spender war noch gefüllt.
    Rasch ausverkauft waren am Montag die Desinfektionsmittel bei Aldi in burlafingen. Nur der öffentliche Spender war noch gefüllt. Foto: Sophia Huber

    Dicht gedrängt stehen die Menschen vor dem Burlafinger Aldi. Es ist kurz vor acht, gleich wird aufgemacht. Warum drängen sich die Menschen vor der Tür? Sicherlich nicht wegen der rosa Rollkoffer, die von dieser Woche an als Sonderangebot zum Verkauf stehen. Diesmal gibt es auch Desinfektionsmittel: Hygienetücher, Spray und Gel. Anderswo ist so etwas kaum mehr zu bekommen. Doch der Discounter Aldi hat in Zeiten des Coronavirus offenbar das richtige Händchen für die Bedürfnisse der Menschen – auch wenn eine Sprecherin von Aldi-Süd sagt, die Aktion stehe in keinem Zusammenhang mit der Epidemie. Vielmehr würden seit Jahren im März zu Beginn der Reisezeit Desinfektionsmittel als „Aktionsartikel“ angeboten. Die waren dann auch am Vormittag bereits vergriffen, nicht nur in Burlafingen, auch in den anderen Aldi-Filialen.

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    Unterdessen haben sieben Schulklassen im Landkreis zwangsweise erst mal frei. Wie das Landratsamt am frühen Montagabend meldete, müssen fünf Klassen am Kolleg der Schulbrüder in Illertissen vorerst zu Hause bleiben. Ein Lehrer war dem Gesundheitsamt als „begründeter Verdachtsfall für eine Erkrankung am Coronavirus“ gemeldet worden. Es habe sich um einen Reiserückkehrer aus Südtirol gehandelt. Ob er sich tatsächlich infiziert hat, steht noch nicht fest.

    An der Realschule und am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Weißenhorn musste jeweils eine Klasse auf Anordnung des Gesundheitsamts zu Hause bleiben. Der Grund: In jeder von ihnen wurde ein sogenannter Verdachtsfall ausgemacht, also ein Schüler, der sich mit dem Virus infiziert haben könnte. In der Nacht zum Montag wurden bei beiden Abstriche vorgenommen, um eine mögliche Erkrankung nachweisen zu können. Die Ergebnisse lagen am Montag noch nicht vor, wie der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Martin Küfer erklärte.

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    Mittlerweile werden die Untersuchungskapazitäten in den Laboren knapp. Bis vor Kurzem sei ein Ergebnis noch innerhalb eines Tages zu erwarten gewesen, jetzt daure es zwei bis drei Tage. Wie der Leiter des Staatlichen Schulamts Ansgar Batzner erklärte, seien 205 Buben und Mädchen sowie neun Lehrer in den den italienischen Risikogebieten beim Skifahren gewesen, allerdings seien bei ihnen keine Krankheitssymptome festgestellt worden. Schulschließungen wie anderswo sind im Landkreis Neu-Ulm bisher nicht vorgesehen. Allerdings gibt es im Kreis bisher keinerlei neuen Infektionsfälle. Vergangenen Woche waren zwei registriert worden.

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    Jenseits der Donau sieht es etwas anders aus. Dort sind mittlerweile acht Menschen erkrankt, vier im Alb-Donau-Kreis und vier in der Stadt. Beim bisher letzten, am späten Nachmittag gemeldeten Fall handelt es sich um eine 34 Jahre alte Frau, die aus dem Urlaub in Südtirol zurückgekehrt ist. Sie und ihre dreiköpfige Familie befinden sich zu Hause in Quarantäne .

    Mittlerweile wird auch die Frage von Veranstaltungsabsagen immer drängender, nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn empfohlen hatte, Ereignisse mit mindestens 1000 Besuchern besser sein zu lassen. Das Neu-Ulmer Gesundheitsamt steht auf dem Standpunkt, das Thema müsse noch mit den Veranstaltern abgeklärt werden. Bei Großereignissen gebe es „von Tag zu Tag neue Einschätzungen“. Landrat Thorsten Freudenberger meint, das Risiko solle jeder Veranstalter anhand der vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Kriterien selber entscheiden. Richard King, Sprecher der Ratiopharm-Arena versicherte am Montag auf Nachfrage, alle geplanten Veranstaltungen in der Halle würden stattfinden. Das gelte auch für die Basketball-Spiele.

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    Dafür rollt anderswo die Absagen-Welle. So wird in diesem Jahr der Lebendige Kreuzweg nicht stattfinden, der sich jedes Jahr an Karfreitag durch die Doppelstadt bewegt. Im Rahmen der Bluestage im Ulmer Charivari hätte am Donnerstag Sean Chambers auftreten sollen. Er hat die komplette Europa-Tour Virus-bedingt gestrichen.

    Vorsorglich hat die Raiffeisenbank Schwaben-Mitte ihre für die nächsten Tage vorgesehenen Mitgliederabende in Altenstadt, Krumbach und Bellenberg wegen des Corona-Virus abgesagt. „Es handelt sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme“, heißt es seitens der Bank. Ebenfalls aus Vorsicht sagt auch das Illertisser Projekt Gastraum sein für Donnerstag geplantes Benefizkonzert mit Sängerin und Liedermacherin Iria ab. (mit rjk)

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