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Landkreis Neu-Ulm: Corona: Was passiert mit Kommunion und Konfirmation?

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Corona: Was passiert mit Kommunion und Konfirmation?

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    Eine Konfirmationstorte. Im Landkreis Neu-Ulm müssen Pfarrer jetzt Lösungen für die Konfirmationen und Kommunionen finden.
    Eine Konfirmationstorte. Im Landkreis Neu-Ulm müssen Pfarrer jetzt Lösungen für die Konfirmationen und Kommunionen finden. Foto: Dagmar Hub

    Die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten ist in der katholischen wie in der evangelischen Kirche die Zeit, Kinder und Jugendliche mit den großen Festen der Erstkommunion und der Konfirmation ins kirchliche Leben aufzunehmen. Auch für dieses Jahr hatten Pfarrgemeinden bereits mit großem Aufwand den Kommunion- und Konfirmationsunterricht betrieben, Familien hatten Festkleidung gekauft und – lange im Voraus – in Gaststätten für die Familienfeiern reserviert. Dann kam die Corona-Epidemie. Wie geht es weiter? Eine Nachfrage bei Pfarrern und Dekanen im Landkreis Neu-Ulm und am Ulmer Münster, wo sich jedes Jahr auch Schüler aus Bayern konfirmieren lassen.

    „Wir haben die Themen untereinander bereits zu Beginn der Epidemie ausführlich diskutiert“, sagt der Neu-Ulmer Dekan Jürgen Pommer. Unter den evangelischen Pfarrern des Dekanats habe es die ganze Bandbreite an Meinungen und Lösungsansätzen gegeben; manche, deren Konfirmationstermine noch im Mai lagen, hatten gehofft, dass die Epidemie bis dahin so weit abgeebbt sein könnte, dass man die Termine halten könne. Die Pfarrer der Gemeinden treffen die Entscheidungen nun – immer nach den staatlichen Vorgaben – mit den Eltern und den Konfirmanden.

    Bei Pfarrerin Ruth Simeg in Offenhausen wäre die Konfirmation der evangelischen Jugendlichen bereits am Sonntag vor Ostern angestanden. In

    Corona: So gehen die Pfarreien mit Kommunionen und Konfirmationen um

    In Vöhringen hätte die Konfirmation am 24. Mai stattgefunden. Vor wenigen Tagen schrieb Pfarrer Jochen Teuffel die Eltern und die Konfirmanden an, und machte Lösungsvorschläge, in denen er – sollten die rechtlichen Vorgaben es erlauben – anbot, die Konfirmation am 24. Mai stattfinden zu lassen, allerdings nur mit den engsten Familienangehörigen im Rahmen eines verkürzten Gottesdienstes, oder aber in Form von Einzel-Einsegnungen in der Kirche. Alternativ schlug Teuffel vor, die Konfirmation auf den 8. Mai 2021 zu verlegen. Bislang habe er eine einzige Rückmeldung erhalten, berichtet der Pfarrer: Die Befürchtung, dass das gekaufte Kleid der Konfirmandin im nächsten Jahr nicht mehr passen dürfte.

    In Burlafingen setzt Pfarrerin Katja Baumann den Konfirmandenunterricht diesen Samstag fort, online per Videokonferenz. Da die Konfirmationen in Pfuhl und

    Im Bistum Augsburg wurden alle geplanten Termine zur Feier der Erstkommunion in diesem Frühjahr generell abgesagt. Für Martin Straub, Pfarrer in Vöhringen und Dekan des katholischen Dekanats Neu-Ulm, ist es das Wichtigste, die Drittklässler zum Empfang der Kommunion zuzulassen. Sein Wunsch ist es, dass nach der bis zur Epidemie zu etwa drei Vierteln abgeschlossenen Erstkommunionvorbereitung keine zu lange Pause bis zur Erstkommunion selbst entsteht und die Drittklässler deshalb noch vor den Sommerferien zur Erstkommunion gehen können.

    Erstkommunion in Etappen durchführen?

    Seine Idee ist es, Erstkommunionen in Etappen – in mehreren Kleingruppen – in normalen Sonntagsgottesdiensten durchzuführen. Das sei möglich, wenn Gottesdienste unter den geltenden Abstandsregeln wieder zugelassen werden können. Dass dann die Lokale für die Familienfeiern noch nicht wieder geöffnet sein werden, sei wahrscheinlich, vermutet Straub. „Erstkommunion hat aber vor allem eine religiöse Dimension, und die lässt sich – je nach politischen Vorgaben – auch mit wenigen Verwandten oder in der Kernfamilie feiern.“ Da die Kommunionkinder der Pfarreiengemeinschaft Alben (weiße, knöchellange Gewänder) tragen, haben die Familien dort kein Problem wegen des Kaufs eines Kommunionkleides oder -anzugs.

    Für Ernst-Wilhelm Gohl, Dekan am Ulmer Münster, war klar, dass es vor den Sommerferien kaum Chancen auf eine Konfirmationsfeier geben könnte. „Im Moment gehen alle realistischen Vorbereitungen Richtung Herbst“, sagt er. Er nimmt zwar an, dass in absehbarer Zeit wieder Gottesdienste stattfinden werden, aber nur unter strengen Auflagen. „Wir haben das kontrovers diskutiert, dahingehend, was Sinn hat“, berichtet er. „Konfirmationen im Münster sind Großgottesdienste, und zudem sollen die Familien die Perspektive haben, mit einem Ort für die Feier planen zu können.“ Man stochere derzeit im Nebel, erzählt der Dekan, „aber wir setzen auf einen Termin im Oktober“.

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