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Landkreis Neu-Ulm: Bürgermeisterwahl 2020: Wer hört auf, wer tritt wieder an?

Landkreis Neu-Ulm

Bürgermeisterwahl 2020: Wer hört auf, wer tritt wieder an?

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    Mit der Kommunalwahl 2020 wird sich in den Rathäusern im Landkreis Neu-Ulm einiges verändern. Mehrere langjährige Bürgermeister hören auf. Bei manchen ist noch unklar, ob sie wieder antreten.
    Mit der Kommunalwahl 2020 wird sich in den Rathäusern im Landkreis Neu-Ulm einiges verändern. Mehrere langjährige Bürgermeister hören auf. Bei manchen ist noch unklar, ob sie wieder antreten. Foto: Christian Imminger (Fotomontage)

    Mit den Kommunalwahlen 2020 steht der Region ein Umbruch bevor. Altgediente Bürgermeister wie Josef Walz (CSU) in Pfaffenhofen und Karl Janson (FWG) in Vöhringen haben ihren Abschied angekündigt. Andere Rathauschefs wollen es nächstes Jahr wieder wissen. Das ist der aktuelle Stand in den Städten und Gemeinden im Landkreis Neu-Ulm:

    Neu-Ulm: Ein dickes Fragezeichen steht hinter den Ambitionen von Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU). Der 61-Jährige, der seit 2004 Neu-Ulmer Rathauschef ist, hat bislang nicht gesagt, ob er noch einmal kandidiert oder nicht. Auf Anfrage unserer Redaktion ließ Noerenberg ausrichten, dass er sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht dazu äußere. Die CSU ist ratlos. Noerenbergs Schweigen irritiert viele seiner Parteifreunde. Denn sie wissen nicht: Brauchen sie für nächstes Jahr einen neuen Kandidaten oder nicht? In Gesprächen über eine mögliche Nachfolge fällt immer mal wieder der Name Katrin Albsteiger. Die 35-jährige Stadträtin war von 2013 bis 2017 Bundestagsabgeordnete und bis voriges Jahr stellvertretende Bundesvorsitzende der JU. So lange der OB nichts sagt, wird allerdings nur hinter vorgehaltener Hand spekuliert. Doch die Ungewissheit stellt nicht nur Parteifreunde, sondern auch Noerenbergs Gegner vor ein Problem. Deshalb wagt sich bislang keiner aus der Deckung. 2014 hatten SPD, Grüne, FDP und Freie Wähler den parteilosen Kandidaten Detlef Kröger ins Rennen geschickt, der bei der Wahl denkbar knapp scheiterte. Vor zwei Jahren trat Kröger der

    Senden: Unklar ist auch, wer künftig an der Spitze der zweitgrößten Stadt im Landkreis stehen wird. Zwar hat Sendens Bürgermeister Raphael Bögge schon früh klargemacht, dass er bei der nächsten Wahl wieder antreten möchte, allerdings als unabhängiger Kandidat. Keine der Parteien, die im Sendener Stadtrat vertreten sind, will Bögge zur Wahl aufstellen. 2014 war er noch für die CSU angetreten, doch die Partei verließ er bekanntlich zu Beginn des Jahres.

    Illertissen: Fest steht es zwar noch nicht – aber alles andere als eine weitere Kandidatur von Amtsinhaber Jürgen Eisen (CSU) wäre eine handfeste Überraschung. Die Vöhlinstadt befindet sich derzeit auf Wachstumskurs: Die Einwohnerzahl steigt, neue Wohngebiet entstehen, alte Straßen werden saniert. Es geht voran im Ort – das scheint einhelliger Konsens zu sein. Die Fraktionschefs im Stadtrat äußerten sich kürzlich parteiübergreifend recht zufrieden mit Eisens erster Amtszeit. Ein Konkurrent um den Chefsessel im Rathaus ist nicht in Sicht. Der Bürgermeister selbst gibt sich wie gewohnt zurückhaltend: Falls ihn die CSU erneut nominiere, wolle er wieder antreten. „Aber dann muss man ja auch erst einmal gewählt werden.“ Ihm mache die Arbeit für Illertissen jedenfalls großen Spaß, so Eisen.

    Weißenhorn: Wolfgang Fendt (parteilos) ist seit 13 Jahren Rathauschef in Weißenhorn. Wenn es nach dem 54-Jährigen geht, dann könnten noch weitere Jahre dazukommen. Er wolle weitermachen, sagt

    Vöhringen: Einen Rückzug aus dem Rathaus hingegen strebt der Vöhringer Bürgermeister Karl Janson (FWG) an, wie der 64-Jährige vor Kurzem selbst mitteilte. Der Jurist ist seit 23 Jahren im Amt, er wurde 1996 als Kandidat von den Freien Wählern ins Rennen geschickt. Wer in Jansons Fußstapfen treten könnte, ist noch unklar. Auf Anfrage wollten die einzelnen Fraktionschefs keine Namen nennen. Gemunkelt wird, dass Michael Neher als möglicher Kandidat für die CSU antreten könnte. Er selbst äußert sich zu diesen Spekulationen bisher nicht.

    Pfaffenhofen: Mit Josef Walz (CSU) scheidet im März 2020 ein kommunalpolitisches Urgestein aus dem Amt aus. Der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis ist schon seit Mai 1990 Rathauschef in Pfaffenhofen. Er will nicht mehr kandidieren, auch sein Mandat für den Kreistag und seine Ämter als schwäbischer Bezirksvorsitzender des Gemeindetags, als dessen Landesschatzmeister und als Präsidiumsmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes will Walz abgeben. Im August wird er 65.

    Holzheim: Auch Ursula Brauchle, 64, wird sich aus der Kommunalpolitik zurückziehen. Sie und ihre Bellenberger Amtskollegin Simone Vogt-Keller sind die einzigen Bürgermeisterinnen im Landkreis. „Es gibt im Leben auch noch andere Dinge und Aufgaben. Irgendwann reicht es eben“, hatte Brauchle (parteilos) über ihre Entscheidung Anfang Januar gesagt. Seit 2012 hat sie das Sagen im Holzheimer Rathaus, angetreten war sie damals für Dorfgemeinschaft und CSU. Sie sitzt auch für die

    Elchingen: Joachim Eisenkolb (parteilos) führt seit 2008 die Geschicke im Elchinger Rathaus. Er stehe grundsätzlich für eine weitere Regierungsperiode zur Verfügung: „Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich die Arbeit, die ich hier angefangen habe, auch weitermachen könnte.“ Der Kandidat werde aber gemeinsam mit den ihn unterstützenden Fraktionen festgelegt – üblicherweise nach den Sommerferien.

    Nersingen: Wie es mit den Absichten von Erich Winkler aussieht, ist noch offen: Wegen einer mehrtägigen Tagung war er persönlich nicht zu erreichen. Eine Nachfrage bei dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Erich Spann ergab jedoch, dass Winklers Partei guter Dinge ist, dass er erneut antritt. Seit 2002 ist Winkler Rathauschef in Nersingen.

    Roggenburg: Nach Ansicht von Mathias Stölzle sind die vergangenen sechs Jahre viel zu schnell vergangen. Der Roggenburger Bürgermeister hat aber noch einiges vor. Der parteilose 53-Jährige tritt deshalb erneut zur Wahl an. Er bedauert, dass langjährige Amtskollegen wie Walz und Janson aufhören. „Mit ihnen geht viel Fachkompetenz“, sagt Stölzle.

    Altenstadt: Sofern sich die Wähler nicht anders entscheiden, wird es im Altenstadter Rathaus keine große Veränderung geben. Zumindest hat Bürgermeister Wolfgang Höß noch nichts Gegenteiliges verlauten lassen.

    Buch: Im Bucher Rathaus wird nicht alles beim Alten bleiben. Roland Biesenberger will seinen Stuhl für einen oder eine Jüngere(n) räumen. Interesse an dem Posten hat bereits der bisherige Hauptamtsleiter Markus Wöhrle angemeldet. Er sagte gegenüber unserer Redaktion im vergangenen Jahr: „Ich könnte mir bei den passenden Rahmenbedingungen vorstellen, irgendwann einmal Bürgermeister zu sein.“

    Kellmünz: Bürgermeister Michael Obst denkt noch nicht ans Aufhören. Der 48-Jährige wird sich noch mal zur Wahl stellen. „Es wäre mir eine große Freude, für die Kellmünzer Bürgerinnen und Bürger die bereits laufenden und geplanten Projekte fertigzustellen“, sagt er.

    Unterroth: Der Unterrother Bürgermeister Gerhard Struve gehörte zu den Ersten, die offiziell verkündeten, nicht mehr zur Wahl anzutreten. Im Januar sagte er: Damit beim Zusammenstellen für den neuen Gemeinderat keine Zeitnot aufkomme, wolle er seine Entscheidung frühzeitig bekannt geben. Einen möglichen Nachfolger gibt es bereits. Der ehemalige Kreisrat Norbert Poppele will seine Erfahrung in der Kommunalpolitik für Unterroth einsetzen.

    Osterberg: Wie es im Osterberger Rathaus weitergeht, ist noch ungewiss. Bürgermeister Rainer Schmalle sagte: „Wie die Kollegin Ursula Brauchle und die Kollegen Karl Janson, Josef Walz und Gerhard Struve bin ich 1954 geboren.“ Aus Altersgründen würde Schmalle gern aufhören. Er bemühe sich derzeit um eine Nachfolgeregelung.

    Bellenberg: Fest steht, dass sich die Bellenberger Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen wird. Das kündigte sie bereits Anfang des Jahres an. Für die Verwaltungsfachwirtin wäre es die dritte Amtsperiode gewesen.

    Oberroth: Bürgermeister Willibold Graf (Bürgerblock) will seine Entscheidung erst im September treffen. „Aufgrund der vielfältigen Projekte, die derzeit verwirklicht werden und noch anstehen, habe ich noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken“, sagte er.

    Blick ins Unterallgäu: In Babenhausen will Otto Göppel (CSU) erneut kandidieren. Die Nominierung des 55-Jährigen steht noch aus. Bei einem Wahlerfolg wäre es seine dritte Amtsperiode. In der Verwaltungsgemeinschaft

    (mru, jsn, caj, feema, aat, fwo)

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