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Landkreis Neu-Ulm: Blumenläden und Gärtnereien wappnen sich für die Gartensaison

Landkreis Neu-Ulm

Blumenläden und Gärtnereien wappnen sich für die Gartensaison

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    Vorbereitung für den Neustart, für den Ansturm der Hobbygärtner: Dehner-Mitarbeiterin Christine Auch beim Gießen der Pflanzen im Außenbereich des großen Gartencenters in Senden.
    Vorbereitung für den Neustart, für den Ansturm der Hobbygärtner: Dehner-Mitarbeiterin Christine Auch beim Gießen der Pflanzen im Außenbereich des großen Gartencenters in Senden. Foto: Angela Häusler

    Die Hobbygärtner stehen in den Startlöchern – das wird auf dem Parkplatz des Gartencenters Dehner in Senden schnell klar: Immer wieder fahren Autos heran, weil zu sehen ist, dass sich im Haus was tut. In den Gängen wuselt es, denn die Mitarbeiter füllen die Regale. Bayerns Gartencenter, Gärtnereien und Baumärkte legen am Montag nach vierwöchiger Schließung wieder los, wenn auch unter neuen Sicherheitsstandards.

    Blumenhändler und Gärtnereien öffnen wieder

    „Wir sind gut vorbereitet und hatten schon einen Plan in der Tasche“, sagt Ralph Schwertschlager, Leiter der Sendener Dehner-Niederlassung. Vier Wochen war der Markt jetzt zu, „wir freuen uns alle, dass wir wieder arbeiten dürfen“. Für die Öffnung sei genug Ware bestellt, wenn die Kunden ins Geschäft kommen, soll alles hergerichtet sein. Klar ist aber auch: Die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern müsse gewährleistet sein. Das heißt: Genauso wie in Supermärkten muss ab jetzt jeder Käufer einen Einkaufswagen haben, die Security am Eingang darf maximal 150 Leute gleichzeitig in den Markt lassen, pro 20 Quadratmeter darf nach neuer Vorschrift ein Kunde herein. Solche Regeln gehören jetzt zu den Bedingungen. Auch im Kassenbereich des Markts werden Aufpasser auf die Abstände achten. Damit die Voraussetzungen stimmen, wurde im Laden einiges umgebaut, damit die Zwischengänge breit genug sind. Wo möglich, werden sie auf 2,50 Meter vergrößert, so Schwertschlager. „Ich hoffe auch, dass Eltern Verständnis dafür haben, dass Kinder dann nicht unkontrolliert herumrennen dürfen.“ Er rechne damit, dass die Kunden nun zielgerichtet und zügig einkaufen, anstatt durchs Sortiment zu bummeln. Das entgangene Geschäft mit den Frühjahrsblühern von Osterglocken bis Primeln, die reihenweise weggeworfen werden mussten, lasse sich aber nicht nachholen – diese Chance sei für dieses Jahr gelaufen.

    In Blumenläden war man auch in der Viruspause fleißig

    Fleißig war man, trotz Ladenschließung, in den vergangenen Wochen im Weißenhorner Blumenfachgeschäft „Mohnblume“, das in der Krise einen Lieferdienst eingerichtet hat. „So etwas ist schon eine Herausforderung“, sagt Chefin Anni Stetter über den Umstellungsprozess. Weil die Kunden nicht mehr ins Geschäft kommen konnten, hat sie tägliche Liefer-Touren organisiert und Bestellungen telefonisch entgegengenommen. Beim Fahren halfen auch Familienmitglieder. Aufträge sind weiterhin eingegangen, „ich bin unseren Kunden sehr dankbar, dass sie das so gut annehmen und uns nicht vergessen haben“, berichtet Stetter. Aber finanzielle Einbußen gebe es natürlich schon. Nicht nur der geschlossene Laden, sondern auch viele abgesagte Feiern, zum Beispiel Hochzeiten im Mai und Juni, werden die Einnahmen schmälern. Doch Trübsal blasen will Stetter nicht: „Es ist eine Gratwanderung und wir schaffen das nur zusammen.“

    Am Montag will sie ihren Laden in der Weißenhorner Innenstadt wieder öffnen. Ganz einfach, glaubt sie, werde das aber auch nicht. Die Hygieneregeln umzusetzen, werde nicht leicht. Erfreulich sei, dass ihre Lieferanten auch kurzfristig Ware liefern: „Wir werden nicht das volle Sortiment haben, aber wir kommen über die ersten Tage.“

    Abstandsregeln müssen in den Gärtnereien eingehalten werden

    Wie die Distanz-Vorschriften umgesetzt werden können, überlegen sich jetzt auch Nils Morgenstern und Sabrina Baier vom Pfaffenhofener Gartenbaubetrieb „Manufactur by Baier“ mit angeschlossenem Café. In der kommenden Woche werde die Floristik wieder geöffnet, berichtet Morgenstern, am Montag und Dienstag ist der Laden noch zu. Wie der Betrieb künftig genau abläuft, werde noch im Detail besprochen. Für die Unternehmer waren die letzten Wochen ein Auf und Ab – sie hatten nach der Schließung Mitte März versucht, Blumen und Pflanzen in Kooperation mit zwei Bäckereien zu verkaufen. Der Blumenverkauf aber wurde untersagt, berichtet Morgenstern, „das alles hat uns ziemlich Boden weggezogen“. Über Ostern behalfen sich die Floristen mit einem Lieferservice, „das wurde zum Glück sehr gut angenommen“.

    Das dritte Standbein des Unternehmens, die Gartenplanung, habe zwar weiterarbeiten können. Doch mehr als die schwarze Null werde für die letzten Wochen kaum herauskommen. Nun bereiten sie den Neustart vor, auch in sicherheitstechnischer Hinsicht: Abstandsregeln müssen sie einhalten, denken aber auch über Maßnahmen wie die Anschaffung eines Spenders für Desinfektionsmittel nach. Und das Team muss Ware ordern, die wohl nicht in gewohnter Vielfalt erhältlich sei. Kopfzerbrechen bereitet Morgenstern jetzt außerdem das 2017 eröffnete Café, das sich gut etabliert habe, „wir waren heuer mit Veranstaltungen ausgebucht bis November“, sagt er – jetzt kommen die Absagen. Mit dieser Sorge ist er nicht allein, wie es in der ganzen Gastronomie weitergeht, steht in den Sternen. Vorerst ist nur klar: Bis Pfingsten bleibt alles dicht.

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