Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich im September leicht entspannt. Die Arbeitslosenquote ist im Landkreis Neu-Ulm deutlich gesunken und liegt aktuell bei 3,5 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 3,8 Prozent und vor einem Jahr bei 2,2 Prozent. Aktuell sind 3.643 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 276 weniger als im August, aber 1.403 mehr als im September 2019.
„Den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen wir – wie jedes Jahr in den Herbstmonaten – bei den jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Viele haben sich zum September in eine Ausbildung oder Berufstätigkeit abgemeldet. Derzeit sind 439 Jugendliche arbeitslos gemeldet; 116 weniger als im August. Für den Oktober erwarten wir eine Fortsetzung der Entwicklung, da sich dann auch die Studierenden zum Semesterbeginn abmelden“ berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabilisiert sich
„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabilisiert sich zwar, ist aber auch vom weiteren Pandemieverlauf abhängig. Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Krise stehen die Chancen, aus der Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung zu finden, schlechter als in den vergangenen Jahren. Nicht zu vergessen ist auch, dass viele Unternehmen noch in Kurzarbeit sind und der strukturelle Wandel sowie konjunkturelle Schwächen ebenfalls weiterhin zu Buche schlagen“ resümiert der Agenturlei-ter weiter.
Von den 3.643 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 2.618 (minus 214 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 1.025 (minus 62 im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter Neu-Ulm gemeldet.
Im Landkreis Neu-Ulm gingen im September lediglich sechs neue Anzeigen über Kurzarbeit für 76 Mitarbeiter ein; im August waren es 40 Anzeigen für 1.620 Arbeitnehmer. Statistische Ergebnisse über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit als Hochrechnung liegen auf Landkreisebene bis April dieses Jahres vor. Während in den neu gestellten Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für die Monate März und April insgesamt als Obergrenze fast 24.800 Beschäftigte an-gegeben waren, haben im März 610 Betriebe für 4.816 Mitarbeiter und im April 1.195 Betriebe für 16.081 Mitarbeiter tatsächlich Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen.
Im Landkreis Neu-Ulm sind aktuell 896 offene Stellen gemeldet
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Im September wurden 217 neue Arbeitsstellen gemeldet, 62 weniger als im August. Im Vorjahresvergleich fällt die Zahl der Stellenmeldungen deutlich geringer aus. Hier verzeichnen wir einen Rückgang um 267 Stellen oder 55,2 Prozent.
Im Landkreis Neu-Ulm sind aktuell 896 offene Stellen gemeldet, 76 weniger als im Vormonat und 1.242 weniger als vor einem Jahr.
Gesucht werden Arbeitskräfte in den Bereichen Lager und Verkauf, Maschinenbau, Elektro- und Schweißtechnik, Büro- und Sekretariatskräfte, Kinderbetreuung und Erziehung, Kranführer und Berufskraftfahrer. Das Anforderungsniveau liegt bei rund 84 Prozent der gemeldeten Stellen auf Fachkraftniveau oder höher.
Arbeitsmarkt: So ist die Lage in Ulm
Im Stadtgebiet Ulm waren 3.471 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (2.063) und das Jobcenter (1.408) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 88 Personen oder um 2,5 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 4,8 Prozent. Unter den neun Stadtkreisen im Land ist Ulm der einzige unter der 5-Prozent-Marke. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,5 Prozent.
Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im September liegen bis zum 24. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Stadtkreis Ulm 55 Betriebe für bis zu 2.336 Beschäftigte Kurzarbeit an. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit auf Kreisebene steht nun für den Monat März fest. In diesem Monat rechneten im Stadtkreis 710 Betriebe für 5 800 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. (az)
Auch interessant:
Made by Peri: Das erste 3D-Druck-Wohnhaus Deutschlands nimmt Formen an
Illegale Müllkippe mitten in Neu-Ulm: Hier stinkt’s zum Himmel