Neun Verstärkerbusse pro Woche waren vor dem Schul-Lockdown im Kreis Neu-Ulm unterwegs. Eingesetzt wurden sie, weil die Busse überfüllt waren. Doch was heißt überfüllt? Nach der geltenden Regel, dass alle Sitzplätze belegt sind. Daran gibt es Kritik. Und manche Kritiker vergreifen sich im Ton, wie Landrat Thorsten Freudenberger berichtete.
Im Mobilitätsausschuss des Landkreises bemängelte Schulamtsleiter und FDP-Kreisrat Ansgar Batzner: Es könne doch nicht sein, dass man die Kundenzahl in Geschäften begrenze und vor der Schulschließung Klassen geteilt habe, während die Busse weiter voll besetzt waren. Er sprach von einer "Sollbruchstelle" in der Pandemiebekämpfung. Ding-Geschäftsführer Thomas Mügge verwies auf die geltenden Regeln und wollte die Kritik sonst nicht weiter kommentieren.
Überfüllte Schulbusse im Kreis Neu-Ulm: Eltern üben scharfe Kritik
Das taten andere, etwa Susanna Oberdorfer-Bögel, die ins gleiche Horn stieß wie Batzner: Auf den Pausenhof seien die Buben und Mädchen nach Klassen getrennt, im Bus säßen aber wieder alle nebeneinander. Ein anderes Konzept müsse her. Und der Grüne Ludwig Ott forderte: Eltern müssten sich nach der Wiederöffnung darauf verlassen können, dass ihre Kinder nicht in beengten Schulbussen sitzen müssen.
Landrat Thorsten Freudenberger versprach, mit der Regierung von Schwaben zu klären, wann ein Bus als überfüllt gelte und wann es folglich Zuschüsse für zusätzliche Fahrten gebe. Der CSU-Mann sagte auch, er könne mit Kritik umgehen. Aber: Die Art und Weise, auf die Mitarbeiter seiner Behörde von manchen Eltern angegangen worden seien, gehe gar nicht. "Die E-Mails, die ich da lese - das ist zu viel", kritisierte Freudenberger und betonte: "Keiner hier im Amt will Verstärkerbusse verhindern."
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