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Landkreis: Der Ausbau der Illertalbahn war noch nie so nah

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Der Ausbau der Illertalbahn war noch nie so nah

Sebastian Mayr
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    Ein Regionalzug auf der Durchfahrt im Bahnhof Gerlenhofen.
    Ein Regionalzug auf der Durchfahrt im Bahnhof Gerlenhofen. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Statt „Kommt er?“, muss die Frage jetzt „Wann kommt er?“ lauten: Der Ausbau der Illertalbahn ist nur noch eine Frage der Zeit, auch wenn noch einige Aufgaben zu lösen sind. 2030 soll alles fertig sein. Wie lange es tatsächlich dauert, steht aber in den Sternen. Bei so großen Projekten kann unmöglich alles vorhergesagt werden. Und eine erste kleine Verzögerung hat es schon gegeben. Doch einen Grund zum Jammern gibt es nach dem am Mittwoch vorgestellten Gutachten zum Ausbau nicht. Die Bahnstrecke Ulm – Kempten wird elektrifiziert und in Abschnitten zweispurig. Bahnhöfe werden modernisiert, verlegt und neu gebaut. 330 Millionen Euro sollen investiert werden. Dass der Freistaat das Fördergeld vom Bund vorstreckt, beschleunigt das Projekt. All dies passt dem wahlkämpfenden Landrat Thorsten Freudenberger bestens ins Konzept.

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    Doch bevor der Ausbau beginnen kann, muss seine Wirtschaftlichkeit belegt werden. Die Chancen stehen gut, glauben Fachleute. Dass die Studie in Teilen eine vermeintlich kleine Lösung vorschlägt, dürfte helfen. Denn je niedriger die Kosten sind, desto einfacher ist die Wirtschaftlichkeit zu erreichen – sofern nicht an den falschen Stellen gespart wird.

    Gutachten für Ausbau der Illertalbahn Ulm-Kempten liegt vor

    Die Illertalbahn wird nur auf zwei Abschnitten zweigleisig. Ein durchgehender Ausbau wäre völlig unrealistisch gewesen: Die Strecke ist dicht besiedelt und die Kosten wären ins Unermessliche gestiegen. Die vergleichsweise kurzen Doppelgleisabschnitte bergen Risiken bei der Fahrplanstabilität, doch die Planer vertrauen auf die neue Technik. Und auch so ist der Ausbau wohl dreieinhalb mal so teuer wie jener auf den baden-württembergischen Strecken, die für die Regio-S-Bahn Donau-Iller ertüchtigt werden müssen: Dort geht man von Investitionen in Höhe von rund 90 Millionen Euro aus. Die bayerische Seite hat nun vorgelegt, finanziell und planerisch.

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    Jetzt steht die Wirtschaftlichkeitsanalyse an. Weil der Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller auf aktuelle Daten aus Ulm, Neu-Ulm und vom Nahverkehrsverbund Ding wartet, verzögert sich dieser Auftrag. Ein Schicksal, das weder dem Ausbau der Illertalbahn, noch dem länderübergreifenden Gesamtprojekt Regio-S-Bahn drohen soll. Doch selbst wenn es so kommt: Allein die Tatsache, dass der Ausbau der Strecke Ulm – Kempten jetzt weitgehend festgezurrt ist, ist nach jahrzehntelangem Warten ein großer Erfolg.

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