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Landkreis: Ausgehsperre: Polizei schickt am Wochenende einige Leute nach Hause

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Ausgehsperre: Polizei schickt am Wochenende einige Leute nach Hause

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    Die Polizei hat einige Autofahrer aus dem Verkehr gezogen und wieder nach Hause geschickt. 
    Die Polizei hat einige Autofahrer aus dem Verkehr gezogen und wieder nach Hause geschickt.  Foto: Wolfgang Widemann (Symbolbild)

    In Bayern darf seit Samstagnacht niemand mehr ohne triftigen Grund seine eigenen vier Wände verlassen. Die Leute dürfen zwar spazieren gehen – aber nur eingeschränkt. Wie Johanna Graf, Sprecherin beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, erklärt, ist es beispielsweise nicht erlaubt, aus dem Landkreis Neu-Ulm mit dem Auto zu einer Wandertour ins Allgäu zu fahren. Auch einige Kilometer mit dem Auto an Iller oder Donau zu fahren, sei nicht gestattet. „Man muss sich immer daran erinnern, dass sicherlich nicht nur einem selbst die Idee kommt und dann treffen zu viele Menschen, auch aus verschiedenen Regionen, aufeinander – genau das, was verhindert werden soll“, sagt Graf.

    Genauso wenig sei es erlaubt, etwa aus Langeweile grundlos mit dem Auto zu fahren. Generell gilt: „Die Leute sollen zu Hause bleiben.“ Wer kurz frische Luft schnappen will, solle am besten auf dem Balkon oder im Garten bleiben. Wer sich bewegen wolle, sollte von der Haustür aus zu Fuß spazieren gehen und dabei Abstand zu anderen Menschen halten.

    Niemand sollte wegen einer Frage zu Corona den Notruf wählen

    Die meisten Menschen haben sich laut Graf an die Regeln gehalten. Im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums habe es 5500 Kontrollen gegeben, 110 davon wurden geahndet. Niemand solle glauben, dass die Polizei das Thema locker nehme, betont Graf. Die Polizei hat noch einen Wunsch: Bei Fragen zu Corona auf keinen Fall den Notruf 110 anrufen. Das sei ein großes Problem am Wochenende gewesen.

    In Neu-Ulm wurden am Sonntag bei einer Kontrolle am Ludwigsfelder Badesee zwei 23-jährige Männer im Bereich des Kiosks angetroffen, die dort gemeinsam ein Bier tranken. Kurz vor 21.30 Uhr wurde ein Auto mit Münchner Zulassung gestoppt. Im Fahrzeug saßen vier Männer zwischen 19 und 26 Jahren, drei stammten aus München. Die drei gaben an, ihren Freund in Elchingen besucht zu haben und nun einfach so umherzufahren. Sie wurden aufgefordert, nach Hause zu gehen. Ebenso erging es zwei 20-jährigen Freunden, die beim gemeinsamen Spaziergang kurz vor 22 Uhr in der Bahnhofstraße kontrolliert wurden. In Senden sind fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren in der Zeisestraße als Gruppe ohne Mindestabstände herumgelaufen. Am Sonntagmittag wurde ein Autofahrer im Stadtpark angehalten und kontrolliert. Dieser gab an, von seinem Schrebergarten zu kommen, aus dem er Gartenwerkzeug holte. Dies ist kein triftiger Grund im Sinne der bekannten Allgemeinverfügung. Kurz darauf kontrollierten die Beamten in der Berliner Straße ein Fahrzeug, in dem zwei Männer saßen. Sie gaben an, aus Langeweile Auto zu fahren. Über die Ausgangsbeschränkung wussten die Männer angeblich nichts.

    In Roggenburg trafen sich drei Männer zum Biertrinken

    In Roggenburg teilte eine Spaziergängerin einer Streife mit, dass sich Personen am Weiher aufhalten. Die Polizei fand drei biertrinkende 22- und 23-Jährige, die im abgesperrten und deutlich mit „Corona“-Warnschildern gekennzeichneten Bereich saßen. Am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr kontrollierte eine Streife ein Fahrzeug mit fünf Insassen, welche nicht im gleichen Haushalt leben und eine Ausflugsfahrt unternahmen. Am Sonntagnachmittag war in Vöhringen in der Ulmer Straße ein 23-jähriger Mann mit einem Bekannten ohne triftigen Grund im Auto unterwegs. Um 15.50 Uhr kontrollierte die Polizei einen 37-jährigen Autofahrer in Au. Er war auf dem Weg zu einem Freund.

    In Ulm ließ die Polizei gleich fünf Geschäfte schließen: zwei Friseure, ein Sonnenstudio, ein Internetcafé und ein Tattoo-Studio. Auf einem Grillplatz im Ulmer Maienwäldle trafen sich sieben Erwachsene und drei Kinder zu einem Grillnachmittag. Nach einem ermahnenden Gespräch packten sie ihre Sachen zusammen, löschten das Feuer und gingen nach Hause. Zudem hatte ein Mann in Ulm vier Freunde zu einem Spieleabend eingeladen. Die Polizei kontrollierte die Wohnung und schickte die vier Besucher nach Hause. In allen Fällen hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Betroffenen müssen mit Bußgeldern rechnen.

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