Der Blick des Künstler endet normalerweise an der Oberfläche des Körpers. Umso aufregender, wenn er bis unter die Haut geht, wie bei Rembrandts berühmter „Die Anatomie des Dr. Tulp“. Das 1632 entstandene Ölgemälde zeigt, wie ein gelehrter Mann neugierigen Zuschauern den geöffnet Arm eines fahlen Leichnams präsentiert. Fasziniert und doch von einem sanften Grusel erfasst, blicken die Männer auf Muskeln und Sehnen. Heute, fast 400 Jahre nachdem Rembrandt das in Den Haag ausgestellte Bild malte, ist das Innere des menschlichen Körpers längst kein Tabu, kein Rätsel mehr – und die Kunst blickt ganz anders auf den Körper, wie die Ausstellung „Auf Herz und Nieren“ im Museum Villa Rot in Burgrieden-Rot zeigt.
Burgrieden-Rot