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Kriminalität: Black Jackets-Bossen wird der Prozess gemacht

Kriminalität

Black Jackets-Bossen wird der Prozess gemacht

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    Blick auf die Homepage der Black Jackets. Ihr Symbol ist die Bulldogge. Senden wird hier als „Southside“ bezeichnet.
    Blick auf die Homepage der Black Jackets. Ihr Symbol ist die Bulldogge. Senden wird hier als „Southside“ bezeichnet. Foto: Foto: az

    Unter großen Sicherheitsvorkehrungen beginnt am Mittwoch um 8.30 Uhr vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Ulm ein Prozess gegen zwei Mitglieder der rockerähnlichen „Black Jackets“ in Dornstadt.

    Präsident und Vize vor dem Richter

    Die Staatsanwaltschaft legt den Männern im Alter von 32 und 43 Jahren versuchte räuberische Erpressung und Sachbeschädigung zur Last. Sie führen das Chapter (Club bzw. Gruppe) als Präsident und Vizepräsident an. Ihnen wird vorgeworfen, von zwei Mitgliedern eine „Austrittsgebühr“ in Höhe von 2700 bzw. 500 Euro eingefordert zu haben, nachdem diese das Chapter verlassen wollten. Die Angeklagten sollen dabei im Juli vergangenen Jahres einen der Austrittswilligen unter einem Vorwand an einen abgelegenen Grillplatz bei Lonsee gelockt haben. Dort hätten sie ein sogenanntes „Ausstiegsgeld“ von ihm verlangt. Als sie mit der Forderung nicht durchkamen, zerrten die Chapterchefs den jungen Mann zu Boden und traten laut Anklage mit den Füßen auf ihn so heftig ein, dass er sich zwei Rippen brach.

    Auto des früheren Black-Jacket-Kumpels demoliert

    Auf die Mitgliedskündigung des zweiten Mannes reagierten die Angeklagten – so die Staatsanwaltschaft – mit einer anderen Einschüchterungsvariante. Der Chapterpräsident soll in Einvernehmen mit seinem Vize vier seiner Dornstädter Bandenmitglieder angewiesen haben, das Auto ihres früheren Black-Jacket-Kumpels zu demolieren, was sie dann auch gründlich taten. In beiden Fällen wurde nicht bezahlt, sondern die Polizei verständigt. Der Präsident ist außerdem wegen unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt. Möglicherweise wird für den Schwurgerichtssaal, in dem der Prozess stattfindet, ein sogenanntes „Kuttenverbot“ verhängt. Die Black Jackets dürfen dann nicht ihre schwarzen Bomberjacken mit dem Kopf einer Bulldogge und dem Schriftzug „Forever Friends“ („Für immer Freunde“) auf dem Rücken tragen.

    Die „Black Jackets“ wurden 1985 in Heidenheim gegründet, um den Zusammenhalt von Einwanderern zu demonstrieren. In Baden Württemberg gibt es insgesamt 24 Chapters, die unabhängig voneinander agieren und Polizei und Gerichte schon häufiger beschäftigt haben. Bei Razzien in Baden-

    Die Hauptverhandlung wird vom Vorsitzenden Richter am Landgericht, Gerd Gugenhan, geführt. Insgesamt sind vier Verhandlungstage angesetzt, in denen 22 Zeugen und ein Sachverständiger zu Wort kommen. bh

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