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Kriegserinnerungen: Nachricht nach 66 Jahren

Kriegserinnerungen

Nachricht nach 66 Jahren

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    Wolfgang Finkbeiner mit einigen Dokumenten, die er nun über den selbst miterlebten Bombenangriff auf Ulm erhalten hat. Darunter auch das Foto einer Flugzeugbesatzung.
    Wolfgang Finkbeiner mit einigen Dokumenten, die er nun über den selbst miterlebten Bombenangriff auf Ulm erhalten hat. Darunter auch das Foto einer Flugzeugbesatzung. Foto: Foto: ahoi

    Wullenstetten/Ulm Gemeinsam mit seinem Freund und Schicksalsgenossen Manfred Eger hat sich der Wullenstetter Wolfgang Finkbeiner ausgiebig mit den Erfahrungen ihrer beider Jugend befasst: Dem Kriegsgeschehen und vor allem ihrer Zeit als jugendliche Flakhelfer in

    Todesängste ausgestanden

    Derselbe Tag, derselbe Ort und doch zwei Realitäten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Todesängste hätten sie am Boden während des Angriffs und den Stunden danach ausgestanden, erinnert sich Finkbeiner. Jeder der jungen Flakhelfer, allesamt noch Schüler, hatten sich auf Befehl ihres Majors bereits Tage zuvor ein Loch gegraben, um im Ernstfall einen Unterschlupf zu finden. Finkbeiner selbst war verschüttet und schließlich verletzt geborgen worden, vier der jugendlichen Kameraden aber kamen zu Tode.

    Jetzt, 66 Jahre später, hat der pensionierte Geschichtslehrer neue Dokumente erhalten: Darunter Aufnahmen des Einsatzgebiets, die Flugroute und ein Foto der Mannschaft, die am 13. September im Bomber saß. Und wie anders klingen die Aufzeichnungen des Amerikaners Frank W. Federici, damals nur wenig älter als die jungen Ulmer Flakhelfer. Es war sein 20. Einsatz, schreibt der damals 20-jährige Soldat.

    Das Ziel des 445. Geschwaders war das Magiruswerk in der Ulmer Weststadt. Über der Nordsee hatten sich die Geschwader formiert, er saß im Führungsflugzeug. Der Flug sei ein „Milk run“ gewesen, ein Routineflug ohne besondere Vorkommnisse, „unser Flugzeug wurde nicht getroffen, es war ein schöner, sonniger Tag“.

    Geschichte aufgeschrieben

    Die Geschichte, die diesen schriftlichen Schilderungen voranging: Für die Schule hat ein amerikanischer Junge vor fünf Jahren im Bekanntenkreis nach Kriegserfahrungen gefragt – Federici, 1944 im Dienst für die US Air Force, hat auf Bitten des Schülers seine Geschichte aufgeschrieben.

    Nachdem Eger und Finkbeiner in einem Vortrag über die belastenden Geschehnisse berichtet hatten, meldete sich ein Zuhörer mit dem Bericht des damaligen US-Soldaten. Er hatte den Mann auf einer Amerika-Reise kennengelernt. (ahoi)

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