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Kreis Neu-Ulm: Landkreis Neu-Ulm verleiht künftig Klima- und Naturschutzpreis

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Landkreis Neu-Ulm verleiht künftig Klima- und Naturschutzpreis

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    Engagement in Klima- und Naturschutz will der Landkreis Neu-Ulm künftig mit einem eigenen Preis würdigen.
    Engagement in Klima- und Naturschutz will der Landkreis Neu-Ulm künftig mit einem eigenen Preis würdigen. Foto: Berthold Veh (Symbolfoto)

    Der Landkreis Neu-Ulm will künftig Natur- und Klimaschützer mit einem eigenen Preis auszeichnen. Das hat der Ausschuss für Umwelt, Klima und Natur, der zum ersten Mal tagte, beschlossen. Damit sollen das Engagement einzelner Bürger, aber auch besondere Projekte von Organisationen oder Firmen gewürdigt werden. Details müssen noch geklärt werden. Die Verwaltung ist beauftragt, ein Konzept für den neuen Förderpreis zu entwerfen.

    Der Preis geht auf einen Antrag der Fraktion Grüne/Linke im Neu-Ulmer Kreistag zurück

    Der Beschluss geht auf einen Antrag der Fraktion Grüne/Linke zurück. Demzufolge soll der Klima- und Naturschutzpreis jährlich vergeben werden. Ausgezeichnet werden sollen ehrenamtliche Projekte und Aktionen, die zu innovativen, effektiven und nachhaltigen CO2-Minderungsmaßnahmen führen oder praktischen Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltpädagogik fördern. „Dieser Preis ist nur eine kleine Anerkennung für all die stillen Helfer, die sich dafür einsetzen, dass wir auch in Zukunft in einer intakten Umwelt leben“, sagte Ernst Ehrmann (Grüne). Die Fraktion schlug vor, ein Preisgeld von 2000 Euro zu vergeben. Das gehört jedoch zu den Details, die noch diskutiert werden sollen.

    Jürgen Bischof (Freie Wähler) fand die vorgeschlagene Summe „sehr schwäbisch sparsam“ und sprach sich im Namen seiner Fraktion dafür aus, eher 5000 oder 10.000 Euro zu vergeben. Schließlich solle das Preisgeld ja an mehrere Bewerber verteilt werden. „Wir halten es für wichtig, dass insbesondere vorbildliche Projekte ausgezeichnet werden können“, sagte Bischof.

    CSU, JU und SPD wollen noch einen Schritt weiter gehen

    „Wir begrüßen diesen Antrag ausdrücklich“, sagte Erich Winkler (CSU). Die Christsozialen sowie die Fraktionen von JU und SPD wollten jedoch noch einen Schritt weiter gehen und auch das Engagement von Bürgern im sozial-karitativen, kulturellen und sportlichen Bereich mit einem Preis würdigen. Die Verwaltung solle daher ein Konzept für eine stärkere Anerkennungskultur im Landkreis Neu-Ulm ausarbeiten.

    Kreisräte wollen nicht, dass das Vorhaben "verwässert" wird

    Das stieß nicht bei allen Räten auf Gegenliebe. Er finde es nicht gut, die Initiative von Grüne/Linke „etwas untergehen zu lassen, in einem Preis, der alles umfasst“, sagte Jürgen Bischof. Tina Schwenk (Grüne) stellte klar, dass sie dezidiert einen Klima- und Naturschutzpreis sehe, „es ist sonst etwas verwässert“. Joachim Eisenkolb (FW) störte sich am Vorgehen der Kreisverwaltung – die nicht den umfangreichen Antrag von Grüne/Linke zur Abstimmung stellte, sondern deutlich kürzer formulierte: „Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Basis des Antrags der Fraktion Grüne/Linke ein Konzept für einen Förderkreis des Landkreises zu entwerfen.“ Eisenkolb: „Ich bin verwundert über die Art und Weise, wie hier mit Anträgen umgegangen wird. Es liegt ein klarer Auftrag vor.“

    Landrat Thorsten Freudenberger versteht das "Gezeter" nicht

    Das brachte wiederum Landrat Thorsten Freudenberger (CSU) leicht auf die Palme. Er verstehe das „Gezeter“ nicht. Es sei doch klar, dass ein Konzept entwickelt werden müsse. „Wenn wir Ihren Weg gehen, haben wir heute schon alles in Stein gemeißelt.“ Dabei gebe es doch noch Diskussionsbedarf um Details, etwa das Preisgeld. Es solle auch nichts verwässert werden. „Können wir nicht einfach etwas Gemeinsinn zeigen, ohne uns in Spitzfindigkeiten zu verlieren?“

    Verleiht der Landkreis Neu-Ulm bald den "Silbernen Regenwurm"?

    Freudenberger wie die CSU-Fraktion betonten, dass der Antrag der Grünen/Linke für sich stehen bleibe. Der Antrag von CSU, JU und SPD wurde an den Kreisausschuss verwiesen. „Am Ende war’s eine schwere Geburt, vielleicht klappt es ja trotzdem“, sagte der Landrat vor dem Grundsatzbeschluss über den Klimaschutzpreis. Der fiel am Ende doch einstimmig aus. Zu den Einzelheiten, über die noch zu reden sein wird, zählt die Frage, ob die Preisträger einen Pokal oder eine Anstecknadel bekommen sollen. Ernst Ehrmann meinte dazu: „Wir schlagen den Silbernen Regenwurm vor.“

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