Vier Minuten und 33 Sekunden lang passiert – nichts. Die Musiker sitzen still da, irgendwann blättern sie die vollkommen leeren Notenblätter um. Dann wieder Stille. Stille? Nein. Man hört Verkehrsgeräusche ins Innere der Pauluskirche dringen, man hört das Glockenläuten, man hört Vogelzwitschern und das Räuspern des Publikums. Ein Jux? Ja und nein. Das Stück „4’33’’“ von John Cage ist eine Übung in Wahrnehmung, zugleich eine immer noch irritierende, nunmehr über 60 Jahre alte Novität der „Neuen Musik“, die auf der Erkenntnis fußt, dass es keine absolute Stille gibt. Das Sinfonische Blasorchester „spielte“ als erstes deutsches Blasorchester dieses Stück – eine gar nicht unwillkommene Zäsur im Reigen anspruchsvoller, hochkarätiger und mitunter auch sehr raumgreifender Kompositionen, die in dem Gotteshaus erklangen.
Konzert