Ulm Jazz in seiner reinsten Form präsentierte der Verein zur Förderung des New Orleans Jazz im Saal der Schlössle-Brauerei in Offenhausen – und die Fans kamen in Scha-ren, um Pit Müllers Hot Stuff zu genießen. Immer wieder bewegt der Verein bedeutende Musiker nach
Das Nordlicht, das vor Jahrzehnten schon in Oberbayern seine Zelte aufgeschlagen hat, beherrscht alle Facetten dieses Spiels, könnte sich als Klassiker auch einen internationalen Namen machen und wäre im Modern Jazz die gleiche Größe wie in seiner Lieblingssparte, die er wie kein anderer beherrscht: die charmante Seite des Jazz eben, die eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt.
Diese Legende, die mit der Münchner Allotria-Jazzband Triumphe feierte, hat schon mit Dizzie Gillespie gespielt und ist zumindest in Deutschland in seine Fußstapfen getreten. Ein paar Kompositionen von ihm hat er mit seiner fünfköpfigen Band „Hot Stuff“ auch im Schlössle-Saal so perfekt wie Dizzie gespielt, nur dass er nicht ganz so die Backen aufblasen musste wie das amerikanische Musikgenie.
In den Schlössle-Saal drängten sich viele, die vom Alter her den Siegeszug des amerikanischen Jazz im Deutschland der fünfziger und sechziger Jahre noch persönlich miterlebt hatten. Und sie wurden Zeugen, zu welcher entspannten Perfektion der Musiker Pit Müller diesen Jazz entwickelt hat. Dazu scharte er Musiker aus der ersten Garde wie den englischen Gitarristen John Brun-ton um sich, der ohne großen Firlefanz ein Meister auf seinem Instrument ist. Mit Posaune, Bass und Schlagzeug hat die Combo einen Big-Band-Sound kreiert, der seinesgleichen sucht. Da spielt es keine Rolle, dass zwei feste Größen der Band derzeit mit der MS Deutschland auf den Meeren dieser Welt unterwegs sind. Müller ist froh, lieber im Schlössle auf festem Boden unter den Füßen spielen zu können, bekannte der Musiker. Die Ersatzmusiker ließen seine Freunde zur See nicht vermissen und überzeugten mit ebenbürtiger Brillanz, mit leichter Hand von Pit Müller zur Hochform bewegt.