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Kommentar: Zwangspause schafft langsam Klarheit

Kommentar

Zwangspause schafft langsam Klarheit

Veronika Lintner
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    Das Coronavirus erteilt dem schönen Leben im Jahr 2020 eine Absage. Gnadenlos und vorzeitig hat es den Sommer für beendet erklärt: Das Nabada fällt ins Wasser, das Ulmer Zelt bricht wohl zusammen und von allen Plänen für das Schwörwochenende bleibt nur das Versprechen einer Schwörrede. Doch gerade diese Zwangspause schafft langsam immerhin eines: Klarheit.

    Langsam lassen sich neue Pläne für die Zeit nach der Krise fassen

    Dass die Pause jetzt auch politisch geregelt und verordnet ist, schafft die Gewissheit, behutsam neue Pläne fassen zu dürfen – auch wenn die neuen Ziele noch schrecklich fern liegen mögen. Veranstalter müssen jetzt keine langen Konflikte fürchten, wenn sie ein großes Event verschieben. Das Urteil „Höhere Gewalt“ schafft Sicherheit und Luft für die Zeit jenseits der Sperre.

    In dieser Pause wächst aber auch eine neue Klarheit heran, dass Unterhaltung und Kultur weit mehr sind als Luxusoptionen. Mehr als nur ein Spaß für die Stunden nach Feierabend. Wer jetzt schon Entzugserscheinungen spürt, muss sich zwar auf lange, zähe Monate gefasst machen. Aber: Kultur schafft Nähe und Gemeinsinn – und wie viel das bewirkt und bedeutet, spüren wir immer deutlicher. Dieses Bewusstsein sollten wir uns bewahren.

    Die Distanz, die uns das Virus aufzwingt, ist groß

    Mit dem Stillstand setzt auch die Klarheit ein, dass die menschliche Distanz, die uns das Virus aufzwingt, weit mehr als eineinhalb Meter beträgt. Und wie wichtig es sein wird, die Distanz wieder zu überwinden – nach der großen Viruspause.

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