Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: McDonald’s in Ulm war schlecht beraten

Kommentar

McDonald’s in Ulm war schlecht beraten

Oliver Helmstädter
    • |
    Hier ganz links in die Sedelhöfe zieht die US-Burgerkette McDonald‘s noch dieses Jahr auf eine zweistöckige Fläche.
    Hier ganz links in die Sedelhöfe zieht die US-Burgerkette McDonald‘s noch dieses Jahr auf eine zweistöckige Fläche.

    Kaum ein Unternehmen aus der Gastronomie steckt wohl so viel Geld in die Pflege des eigenen Images wie McDonald’s. Müll, Arbeitsbedingungen, Fleischkonsum oder die Macht der Konzerne – der Gigant mit fast 37000 Restaurants auf der ganzen Welt muss bei einem bunten Themenstrauß immer wieder als Prügelknabe herhalten. Umso erstaunlicher ist, dass für den eigentlich gesetzten Umzug in die Sedelhöfe sich erst Ulmer Stadträte auf die Hinterbeine stellen mussten, um hier eine Unterzeichnung des Mietvertrags zu erzwingen. Ein Imageschaden für den Ulmer Franchisenehmer, der auch die Filialen in Neu-Ulm, Illertissen, Senden und Vöhringen betreibt, ist zweifellos entstanden.

    Es gab in den vergangenen Jahren wohl keinen einzigen Spaziergänger in der Ulmer Fußgängerzone, der den Container inmitten der Bahnhofstraße nicht als störend empfand. Als erster gesetzter Mieter der Sedelhöfe hätte McDonald‘s deshalb alles daran setzen müssen, pünktlich zur Eröffnung im Juli in das neue Quartier einzuziehen und so für eine frühere Beseitigung der Stahlkiste zu sorgen. Doch Pustekuchen. Hinter den Kulissen pokerte der Burgerbrater offenbar lieber mit dem Investor DC Development. Und das auf dem Rücken der Ulmer.

    Erfolg hatte McDonald’s in der Pokerpartie offenbar nicht: Der Investor betont, dass der Mietvertrag „so wie schon lange vereinbart“ unterschrieben wurde. Ob der Imageschaden nachhaltig ist, wird sich im Dezember zeigen – wenn der Kunde die Qual der Wahl zwischen dem BigMac und der Konkurrenz von Five-Guys gegenüber hat.

    Auch interessant:

    McDonald’s-Container muss weg

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden