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Kommentar: Kulturcasino im Barfüßer: Der Verein muss es allein schaffen

Kommentar

Kulturcasino im Barfüßer: Der Verein muss es allein schaffen

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    Was wird aus dem Barfüßer-Gelände in Neu-Ulm?
    Was wird aus dem Barfüßer-Gelände in Neu-Ulm? Foto: Alexander Kaya

    Keiner weiß im Moment, wann die Menschen wieder in Gaststätten oder Biergärten gehen können. Doch je länger die durch Corona bedingten Ausgangsbeschränkungen andauern und je frühlingshafter es draußen wird, desto mehr werden sich das viele wünschen. Ganz abgesehen von den Gastronomen, die durch die Krise in existenzielle Nöte geraten sind. Mitten hinein in diese Situation platzte nun überraschend die Nachricht, dass Eberhard Riedmüller seine Pläne für ein neues Barfüßer samt Hotel in Neu-Ulm aufgegeben hat.

    Alles, was nur noch eine Formsache zu sein schien, ist damit hinfällig. Die Zukunft des Grundstücks an der Donau mit dem schönen Biergarten ist wieder völlig offen.

    Eberhard Riedmüller gab seine Pläne entnervt auf

    Riedmüller hat die Brocken hingeworfen, weil ihn der heftige Widerstand einiger Bürger gegen das Millionen-Vorhaben zunehmend entnervt hat. Außerdem dürfen einige der stattlichen Bäume nicht gefällt werden – was eine gute Nachricht ist – und stehen damit einer Tiefgarage im Weg. Dazu kamen noch die steigenden Baukosten und natürlich die Corona-Krise. Das bedeutet aber auch: Eine große Lösung an dieser Stelle wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Wenn es ein Profi wie Riedmüller nicht hinbekommt, wird es auch kein anderer schaffen.

    Möglicherweise gibt es eine kleiner Lösung an der Donau

    Die Gegner des Projekts, die für den Erhalt des mehr als 80 Jahre alten ehemaligen Offizierscasinos gekämpft haben, dürfen sich freuen – vorerst. Denn es kann ja sein, dass ein Ideenwettbewerb, den der neue Stadtrat möglicherweise starten wird, eine kleinere Neubau-Lösung hervorbringt. Doch jetzt hat erst mal die Initiative Kulturcasino, die bald ein Verein sein wird, ihre Chance verdient. Ihre Idee, aus der Brauereigaststätte einen Ort der Begegnung, der Kultur, der Bildung für alle Bürger zu machen, hat Charme. Sie werden diese gute Idee aber allein umsetzen und das nötige Geld aufbringen müssen.

    Der Stadt Neu-Ulm fehlen möglicherweise 15 bis 20 Millionen Euro

    Denn ebenfalls in dieser Woche gab die Stadt Neu-Ulm bekannt, dass sie wegen der Corona-Krise mit Steuereinbrüchen in einer Größenordnung von 15 bis 20 Millionen Euro rechnet. Spätestens jetzt ist klar: Mit finanzieller Unterstützung der Stadt können die Initiatoren des Kulturcasinos nicht rechnen. Sie werden Spenden sammeln und ihre Pläne so anpassen müssen, dass sie sich auch mit wenig Geld umsetzen lassen. Um die Instandsetzung von Heizung und Elektronik kommen sie nicht rum. Den engagierten Bürgern wäre es zu wünschen, dass das Kulturcasino durchstarten kann, sobald die Corona-Krise überstanden ist.

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