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Kommentar: Ein Einstein-Zentrum wäre ein Leuchtturm für die ganze Region

Kommentar

Ein Einstein-Zentrum wäre ein Leuchtturm für die ganze Region

Oliver Helmstädter
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    So könnte es aussehen:  Bis 2024 soll in Ulm am Bahnhof, ganz in der Nähe des Geburtsortes von Nobelpreisträger Albert Einstein ein "Discovery Center" entstehen.    
    So könnte es aussehen:  Bis 2024 soll in Ulm am Bahnhof, ganz in der Nähe des Geburtsortes von Nobelpreisträger Albert Einstein ein "Discovery Center" entstehen.     Foto: Verein der Freunde eines Albert

    Die Idee ist gut ohne Wenn und Aber. Albert Einstein ist eine Ikone der Welt, für Menschen von Mexiko bis China ist der Nobelpreisträger ein Begriff. Daraus touristisches Potenzial zu schlagen ist legitim. Ein „Discovery Center“ könnte der Geburtsstadt endlich den Einstein-Fixpunkt geben, der der vielschichtigen Person würdig ist. „Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft von der leiblichen Mutter“, schrieb Einstein selbst und kontert damit posthum Bedenken, weil er ja nur 15 Monate in der Ulmer Bahnhofstraße lebte.

    Es geht aber um mehr als ein Einstein-Museum: Die Marke Einstein ist ein prima Vehikel für ganz handfeste Interessen. Der regionale Wohlstand ist in zunehmendem Maße von Fähigkeiten in Naturwissenschaft und Technik abhängig. Daraus könnte eine Win-Win-Situation von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesellschaft entstehen. Denn wenn es um die Behebung des Fachkräftemangels geht, scheinen die Großkonzernen in Geberlaune. Daimler und Co. werden sich einbringen, darin besteht kaum Zweifel.

    Mit 200000 Besuchern im Jahr kalkuliert der Verein der Einstein-Museums-Freunde. Das ist etwa so viel wie die bestehenden „Science Center“ „Universum“ in Bremen oder „Spectrum“ in Berlin zählen. Allein durch den Namen Einstein dürfte das – professionale Umsetzung vorausgesetzt – machbar sein. Rund um Ulm fahren jedenfalls ganze Schulklassen nach Winterthur (Schweiz) oder Heilbronn, um „Wissenschaft zum Anfassen“ zu erleben. Bürgermeisterin Iris Mann lobte zwar das Projekt, trat aber sonst auffällig auf die Euphorie-Bremse. Das ist prinzipiell auch gut so. Den Ärger um das Leistungszentrum „Orange Campus“, der grob nur mit der Hälfte wie das „Discovery Center“ veranschlagt ist, hatte sie freilich dabei im Hinterkopf. Den Stadtoberen ist aber freilich auch klar, dass sich die Projekte kaum vergleichen lassen. Die Strahlkraft eines Einstein stellt freilich jede Basketballmannschaft in den Schatten.

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