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Kommentar: Deshalb werden die Sedelhöfe funktionieren

Kommentar

Deshalb werden die Sedelhöfe funktionieren

Oliver Helmstädter
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    Richtfest bei den Sedelhöfen.
    Richtfest bei den Sedelhöfen.

    Der Projektentwickler der Sedelhöfe tut sich schwerer als gedacht, solvente Mieter für die 15000 Quadratmeter Handelsfläche zu finden. Das schöne dabei ist: Das ist völlig egal. Es tut der Sinnhaftigkeit des neuen Stadteingangs keinen Abbruch, welche Marke hier ihr Vorzeigegeschäft eröffnet. Darauf ist das neue Stadtviertel nämlich gar nicht angewiesen, weil eben kein Shoppingcenter gebaut wird. Sondern ein Stadteingang. Für einen Großteil der etwa 40000 Reisenden pro Tag werden die Sedelhöfe der erste und letzte Eindruck von Ulm sein. Und dieser wird in Zukunft nicht getrübt von fieser Hinterhofatmosphäre sondern einem breiten, unterirdischen Durchgang in das Herz der Stadt, in der vor dem Nachhauseweg nach Weißenhorn oder Illertissen noch im neuen Supermarkt Besorgungen erledigt werden können.

    Natürlich würde es der Zugkraft der Stadt gut tun, wenn die angesagte Marke A, oder der begehrte Filialist B einzieht. Doch es gibt immer auch einen Plan C: Die Räume sind derart flexibel gestaltet, dass – wie bereits angekündigt – auch statt eines Modehändlers halt ein Fitnesszentrum einzieht.

    Im Nachhinein kann Ulm von Glück reden, dass der niederländische Investor MAB im Jahr 2014 – geschüttelt von der Finanzkrise – sämtliche Pläne fallen ließ. MAB hätte nämliche ein klassisches Einkaufszentrum hingestellt, geplant in einer Zeit als große Modemarken noch auf Expansionskurs waren. Heute ist man bei Zara & Co froh, wenn man die bestehenden Filialen überhaupt noch halten kann, derart viel Umsatz ist ins Internet abgewandert. Niemals hätte das MAB Konzept funktioniert. Die Sedelhöfe, wie sie schon im kommenden Frühjahr eröffnen sollen, werden funktionieren. Selbst wenn der Branchenmix sich zu Gunsten von mehr Büros, Gastronomie oder Fitnessstudios oder auch Wohnraum noch verändern sollte.

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