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Neu-Ulm
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Kommentar: Brandsätze und Waffen: Rocker-Alarm in Ulm

Dieses Wochenende wollen sich Mitglieder der weltweit aktiven Rockerbande Rock Machine in Ulm treffen. Rund 150 Biker haben sich angeblich auf den Weg an die Donau gemacht. Erwartet werden sie von einem Großaufgebot der Polizei, die gründlich kontrollieren und höchstwahrscheinlich wenig Strafbares finden wird. Auch auf die Mitglieder der rivalisierenden Banden in Ulm und Neu-Ulm werden die Behörden ein besonders waches Auge haben. Dass der seit Langem schwelende Rockerkrieg ausgerechnet an diesem Wochenende eskaliert, ist deshalb ausgesprochen unwahrscheinlich.

Rockerkrieg schwelt schon Lange

Wenn das internationale Rockertreffen tatsächlich ohne gewalttätige Zwischenfälle zu Ende ginge, wäre dies für die Polizei indes kein Grund zur Erleichterung. Denn der Rockerkrieg an der Donau, bei dem es unter anderem um die Vorherrschaft im lukrativen Rotlichtgeschäft geht, ist längst außer Kontrolle. Es wird mit Sprengstoff und Brandsätzen hantiert, scharf geschossen, immer wieder stehen sich Gruppen schwer bewaffneter Bandenmitglieder gegenüber. Unverhohlen drohen verfeindete Gangs einander mit Vernichtung.

Brandsätze, Sprengstoff und Waffen im Rockerkrieg

Noch ist es der Polizei nicht gelungen, die so undurchsichtige wie aufgeheizte Lage zu entschärfen. Ungeklärt bleibt weiter, wer den Sprengstoff vor dem Ulmer Wasserpfeifenlokal, das einem Rocker-Brüderpaar gehört, gezündet hat. Die scharfen Schüsse auf ein Bordell, das die selben Männer betreiben – ebenfalls ungeklärt. Unklar ist weiterhin, ob ein Brandanschlag auf einen Autohändler im Raum Heidenheim mit dem Ulmer Rockerkrieg zu tun hat.

Das staatliche Gewaltmonopol jedenfalls ist in Rockerkreisen keinen Pfifferling wert. Wenn kriminelle Gruppen offen ganze Städte als „ihr“ Gebiet beanspruchen, läuft etwas ganz gewaltig schief. Nach einer wirksamen Strategie gegen den gefährlichen Rocker-Spuk sucht die Polizei offenbar noch.

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